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Rubrik: Lesen statt Hören
30. November 2008

Magazinsendung: Ohne Pannen in die Arbeitswelt

von Alexandre Laloux

Philipp Asensdorfer, Schüler: Das war vor einem guten Jahr. Da hat mich meine ganze Familie noch begleitet. Und da war ich am Anfang schon noch ein bisschen verwirrt – eben in dem ganzen großen Gebäude. Aber ich habe mich eigentlich dann sehr schnell hinein gefunden, in dieses ganze System. Und ich fühle mich eigentlich sehr wohl hier – und es passt so, wie es ist.

Alexandre Laloux, Sprecher: Er wird noch einige Zeit hier verbringen. Dann soll er außerhalb des Heims ein eigenständiges Leben führen können. So steht es zumindest in den Leitlinien des Heimes, in denen es wörtlich heißt:

Wolfgang Slapansky, Sprecher: Junge Menschen mit Behinderung sollen auf ihre Zukunft und auf ein möglichst unabhängiges und selbst bestimmtes Leben in der Gesellschaft vorbereitet werden.

Alexandre Laloux, Sprecher: Nach Meinung der Heimleiterin Martina Mikovits habe sich im Schülerheim Juchgasse in den letzten Jahren viel getan. Das Heim sei insgesamt bunter geworden. Dennoch bleibt in Zukunft noch viel zu tun.

Martina Mikovits, Leiterin Schülerheim Juchgasse: Was die behinderten Schüler jetzt selbst betrifft, gebe ich gerne zu, dass ich großen Aufholbedarf hatte und auch noch habe. Ich bemühe mich, so gut ich es kann und habe aber das große Glück, ein Expertenteam hier zu haben: Sozialpädagogen, Sozialpädagoginnen und natürlich auch ärztliche - beziehungsweise Krankenschwestern sind Unterstützung. Und wie Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen immer wieder betonen: die Experten sind die betroffenen Schüler und Schülerinnen selbst. Auch da versuche ich wirklich, den Kontakt zu ihnen zu halten und zu wissen, was sie benötigen, um ihnen entsprechend weiterhelfen zu können.

Alexandre Laloux, Sprecher: Menschen mit Behinderungen werden zunehmend in ihren Heimatorten integriert. Was bedeutet das für eine Spezialinstitution, wie das Schülerheim Juchgasse?

Martina Mikovits, Leiterin Schülerheim Juchgasse: Ja, ich könnte jetzt ganz plakativ darauf antworten: Das Schönste wäre, wenn eines Tages diese Institution nicht mehr nötig wäre, aber ich gehe wirklich davon aus – und das sage ich nicht nur als Heimleiterin – dass es diese Institution immer geben sollte und geben muss.

Alexandre Laloux, Sprecher: Zwischen Sozialpädagogen und Schülern des Schülerheims Juchgasse kommt es zwangsläufig zu Konflikten. Es geht jedoch nicht darum, eine heile Welt zu schaffen, sondern um ein tägliches miteinander Auskommen. Philipp Asensdorfer hat seine eigene Sicht der Dinge.

Philipp Asensdorfer, Schüler: Obwohl ich im Rollstuhl sitze, werde ich eigentlich von allen Menschen sehr gut integriert. Immer kann man sich die Bedingungen nicht aussuchen, wie man sie will – jeder hat andere Vorstellungen. Und ich glaube, sie haben da einen guten Mittelweg gefunden und - es passt schon, so wie es ist.


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