Inhalt:
.Magazinsendung: Ohne Pannen in die Arbeitswelt
Kaffeehausgeräusche
Alexandre Laloux, Sprecher: Spätestens um 18 Uhr sollten alle wieder da sein, es gibt Abendessen.
Kantinengeräusche
Kantinengast: Haben Sie da etwas Vegetarisches? Bitte einmal.
Kantinenarbeiterin: Sie wollen immer vegetarisch, was?
Kantinengast: Ja, für mich vegetarisch!
Alexandre Laloux, Sprecher: Mittags und Abends stehen zwei verschiedene Menüs zur Auswahl. Den Geschmack aller zu treffen, ist schwierig.
Fabian Grassmuck, Schüler: Das Essen ist nicht immer das Beste das es gibt – könnte man theoretisch immer ausbessern. Aber ansonsten ist es sehr komfortabel.
Musik
Alexandre Laloux, Sprecher: Stadtluft macht frei. Nach diesem Motto hat sich Stefanie Strubreiter vor fünf Jahren entschlossen, ihren Heimatort in Salzburg zu verlassen, um die Vorteile der Großstadt für sich zu entdecken. Straßenbahn, U-Bahn und Bus bedeuten für sie ein Stück Freiheit.
Stefanie Strubreiter, Schülerin: Zu hause wohne ich in einem kleinen Dorf und da gibt es keine Supermärkte und keine öffentlichen Verkehrsmittelverbindungen, die barrierefrei für Rollstuhlfahrer sind. Und da bin ich auf meine Eltern angewiesen. In Wien kann ich unabhängig mit meinem Rollstuhl sein.
Alexandre Laloux, Sprecher: In den acht Wohngruppen leben jeweils bis zu zwölf Menschen mit und ohne Behinderung. Jede Gruppe verfügt über ihren eigenen Wohn- und Kochbereich und Fernsehraum. Auch Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler sind vorhanden. Die Gruppe ist quasi eine Wohnung - nur eben ein bisschen größer. Auf 440 Quadratmetern haben auch Rollstuhlfahrer genügend Platz. Rückzugsmöglichkeiten bieten Ein- und Zweibettzimmer. Mittelpunkt jeder Gruppe ist der Wohnraum. Ein Schülerheim bietet aber auch in sozialer Hinsicht manche Annehmlichkeiten, meinen Philipp Asensdorfer und Fabian Grassmuck.
Philipp Asensdorfer, Schüler: Ja eben, ... dass man mit anderen gleichaltrigen Menschen zusammenkommt und mit diesen diverse Sachen unternehmen kann: Events besuchen und andere Tätigkeiten.
Fabian Grassmuck: Es ist sehr schön, mit Gleichaltrigen zusammen zu leben und es ist recht spaßig. Ich bin nicht wirklich menschenscheu, es ist eigentlich recht in Ordnung, so wie es ist.
Alexandre Laloux, Sprecher: Das Schulzentrum Ungargasse, zu dem auch das Schülerheim gehört, ist eine kleine Welt für sich. Begonnen hat alles mit einem ehemaligen Kriegsinvalidenhaus im 13. Bezirk. Anfang der 1980er Jahre war dieses Haus zu eng geworden: ein Neubau musste her. Mehrere Standorte wurden geprüft, schließlich fiel die Entscheidung für das Gelände der ehemaligen Postgarage im dritten Bezirk. Der Bauplatz neben der Krankenanstalt Rudolfstiftung war ein Glücksgriff. Im Herbst 1987 wurde das neue Bundesschülerheim in der Juchgasse eröffnet. Philipp Asensdorfer ist erst vor einem Jahr dort eingezogen. Er kann sich noch sehr gut an seinen ersten Tag erinnern.