Inhalt:
.Menschen, die die Welt anders wahrnehmen
Es geht diesmal um eine Elterninitiative, einen Verein zur Integration von Menschen mit Sinnesbehinderungen. Eine dieser Sinnesbehinderungen wird »Autismus« genannt.
Es geht diesmal um eine Elterninitiative, einen Verein zur Integration von Menschen mit Sinnesbehinderungen. Eine dieser Sinnesbehinderungen wird »Autismus« genannt.
Ungefähr 1990 wurde der Verein »Rainman´s Home« gegründet. Der Name ist aus einem amerikanischen Film mit Tom Cruise und Dustin Hoffman in den Hauptrollen. In diesem Film ging es auch um einen Menschen, der Autismus hat.
Was macht der Verein »Rainman´s Home?«
Der Verein wurde gegründet, weil es damals für Menschen mit Sinnesbehinderung nach der Schule keine Möglichkeit gab, sinnvoll zu arbeiten.
Es gibt zwei Tageswerkstätten mit unterschiedlichen Beschäftigungstherapien. Auch gibt es Schulungen für die Mitarbeiter und ihre Betreuer - und auch für die Eltern.
Derzeit arbeiten dort mehr als 30 Leute mit Autismus in den Tageswerkstätten. Insgesamt gibt es 18 Mitarbeiter, die die behinderten Menschen unterstützen.
Autismus: Fremde Welt?
Autismus gilt als Wahrnehmungsstörung: Alles, was Menschen mit Autismus erleben, sehen und hören, nehmen sie auf eine andere Weise wahr, als die meisten Menschen.
Jemand, der beispielsweise blind ist, hat einen Sinn nicht. Aber er hat andere Sinne zur Verfügung, sodass er das ausgleichen kann. Aber bei »Autismus« sind alle Sinne betroffen. Dadurch entsteht ein anderes Bild von dem, was wir als Wirklichkeit erleben. Daher denken Menschen mit »Autismus« anders. Im Rechnen und Bildermerken sind sie sehr gut, bei Sprachen nicht.
Diese eigene Welt erscheint vielen Menschen als eigenartig und befremdlich (=fremd). Und alles, was fremd ist, das macht unruhig und unsicher. Die anderen Leute bekommen oft Angst. Deshalb erklärt der Verein oft verschiedenen Menschen zum Beispiel im Fernsehen, was »Autismus« wirklich bedeutet.
Behinderte Menschen ernst nehmen!
Es ist wichtig, dass auch Menschen mit Sinnesbehinderungen, überhaupt alle Menschen mit Behinderungen, genauso Respekt bekommen und ernst genommen werden wie alle anderen. Es gibt manche Leute, die einfach hin greifen. Die sollen sich nicht wundern, wenn dann ein Mensch mit Autismus zum Schreien beginnt, weil er ausdrückt, dass ihn das stört.
Menschen mit autistischen Behinderungen fällt es schwer, Beziehungen mit anderen aufzunehmen. Andere Menschen können ihre Handlungen nicht verstehen, weil sie sich ungewöhnlich ausdrücken.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in der Straßenbahn und plötzlich bemerken Sie, dass jemand hinter Ihnen Sie beschnüffelt. Den meisten Menschen ist das unangenehm und sie lehnen das ab. Vielleicht aber wollte ein Kind mit Autismus nur Kontakt aufnehmen. Das misslingt meistens. Deshalb glauben manche Menschen mit autistischen Behinderungen, dass es besser ist, gar keine Kontakte zu anderen Menschen aufzunehmen.