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.Menschen mit Behinderung im Journalismus
Diese Wegstrecke muss man berücksichtigen und wir haben es hier mit anderen Verhältnissen zu tun. Wenn auf der einen Seite 50% oder mehr als 50% der Bevölkerung diesen Druck machen können, so sind das im Bereich der Menschen mit Behinderung deutlich weniger. Die „faktische“ Kraft, die sich hier entwickeln kann ist geringer. Ich brauche ganz sicher auch andere Partner in der Politik. Daher bin ich hier weniger optimistisch, dass dieser Prozess schneller sein wird, als der ohnedies langsam verlaufende Prozess der Gleichstellung von Frauen im Arbeitsfeld des Journalismus.
Ich verweise darauf, dass der Anteil von Frauen im Journalismus in den frühen 80er Jahren unter 20% lag. Heute liegen wir durchschnittlich bei 40%. Sie sehen, dass dazwischen aber 30 Jahre liegen. Das ist wahrscheinlich die Dimension, die ich mir auch ein Stück weit selber bewusst machen musste, als ich jetzt nach 5 oder 6 Jahren versuchte, für mich zu bilanzieren: Was hat sich verändert?
Ich habe sehr viel Optimismus, den ich anfangs hatte, ein Stück relativiert. Es hat damit zu tun, dass die Faktoren, die wir oft überblicken müssen vielfältig sind. Es ist uns bisher nicht gelungen, diese „Best-Practice Beispiele“ im Journalismus, über die Frage von geglückter Gleichstellung von Menschen mit Behinderung (wie Großbritannien, Spanien, USA), hier in Österreich breit genug zu vermitteln. Wir haben bestimmte Bereiche in denen dieses Wissen deutlich verbreitet worden ist. Diese Teilöffentlichkeit ist aber eine beschränkte.