Mit Mut zum Glück.

von Margarete Endl

Eine ermutigende, beglückende Lesung mit dem Nationalratsabgeordneten und Autor Franz-Joseph Huainigg.

Das ORF RadioCafé in der Argentinierstraße war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der E-Rollstuhl wurde mittels einer eigens angelieferten Rampe auf die Bühne befördert. Franz-Joseph Huainigg und seine parlamentarische Mitarbeiterin Evelyn Pammer nahmen auf der Bühne Platz. Das Gemurmel verstummte, nur das leise Zischen der Beatmungsmaschine war zu hören ....

Rund 45 Zuhörer und Zuhörerinnen lauschten den Ausführungen von Franz-Joseph Huanigg. In den ausgewählten Passagen seines neuesten Buches "Mit Mut zum Glück" erzählte er von seinen starken Eltern, die ihm sein Grundvertrauen ins Leben mitgaben, von der Begegnung mit seiner großen Liebe Judit und vom Glück mit seinen Kindern.

Er sprach aber auch offen von den Problemen, die durch die zunehmenden körperlichen Beeinträchtigungen und eine schwere Erkrankung vor zehn Jahren entstanden - seither benötigt er ein Beatmungsgerät. Er erzählte vom Schmerz, dass er seiner kleinen Tochter Katharina seine eigenen Kinderbücher nicht vorlesen konnte, weil sich sein Sehvermögen so stark verschlechtert hatte. Und vom Glück, als die Dreijährige das Buch einfach in die Hand nahm, darauf losplauderte und für ihren Vater eine eigene Geschichte erfand.

Begegne dem Leben mit einem Lächeln, und es wird zurücklächeln

"Mit Mut zum Glück" ist mehr als die Autobiographie eines bemerkenswerten Mannes. Es ist ein Ratgeber für alle. "Jeder Tag bietet eine neue Chance, sein Leben zu verändern", schreibt Huainigg.

"Wenn man diese Chance für Veränderungen in die Hand nimmt und nicht vorüberziehen lässt, kann der nächste Tag nur besser werden. Wenn er Zweifel habe, ob die Richtung in seinem Leben noch stimme, beginne er aufzuschreiben. "Ich schreibe Positives und Negatives auf, Pro und Contra, Schönes und Schwieriges. Ich ordne die Punkte nach aktueller Bedeutung für mich, formuliere neue Ziele und skizziere Wege dorthin." Dann schläft er darüber und nimmt sich der Notizen in den darauffolgenden Tagen wieder an. "Es braucht den Willen, etwas zu verändern, und den Mut, einen neuen Weg zu gehen."

Ähnliche Tipps gibt es wohl in vielen Ratgeberbüchern. Doch Huainiggs besondere Lebensumstände und seine daraus gewonnene Weisheit klingen in Sätzen wie diesen durch: "Nicht vergessen darf man, bei aller Unzufriedenheit über die Vergangenheit, die Dankbarkeit. Es ist nie alles nur schlecht, nie alles nur einseitig. Wenn man am Abend über den Tag nachdenkt, sollte man bewusst die positiven Erlebnisse ins Gedächtnis holen. Das gibt einem die Kraft für einen Neubeginn am nächsten Tag und stärkt das Selbstbewusstsein."

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