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Rubrik: Lesen statt Hören
28. März 2010

Münchner Freiheiten

von redaktion

Katharina Zabransky: Irgendwann begannen alle Freunde im Gymnasium, irgendein Instrument zu spielen. Ein Lehrer empfahl ihm das Sopransaxophon. Es hat ein ähnliches Griffsystem wie die Blockflöte. Außerdem ist es für Rollstuhlfahrer leicht zu halten. Es ist ein wichtiges Instrument in verschiedenen Musikbereichen.

Klaus Kreuzeder: Es war für mich eine tolle Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen, das überall gefragt war. Außerdem war es eben ein Instrument, mit dem man viele Solos spielen musste und ich war ganz schön gefordert.

Katharina Zabransky: Das Musizieren machte Klaus Kreuzeder viel Spaß, beim Lernen hatte er einen strengen Musiklehrer.

Klaus Kreuzeder: Er hat mich ziemlich rangenommen. Das war so ein General, da habe ich gleich gemerkt, es geht nicht nur so ein bisschen um Kinderlieder oder so, man musste intensiv arbeiten und das Tolle war, dass wir an der Schule halt immer wieder Bands hatten. Ich hab dann immer – als Alt-Saxophonist kann man ja nicht alleine spielen – immer recht gute Musiker um mich herum gehabt.

Katharina Zabransky: Am Saxophon: Klaus Kreuzeder. „Back to the roots" heißt der Titel, den Sie gerade hören. Er stammt, wie alle Titel, die Sie in dieser Sendung hören, von der CD „Sax as sax can“ von Klaus Kreuzeder und Henry Sincigno. Nach dem Abitur in einem musikalischen Gymnasium studierte Klaus Kreuzeder zunächst Rechtswissenschaften in Erlangen.

Musik zu studieren, wäre ihm damals in Deutschland nicht möglich gewesen, weil er als Zweitinstrument Klavier hätte studieren müssen. Auch der kleinwüchsige, Contergan-geschädigte Thomas Quasthoff konnte deshalb nicht Musik studieren. Auch er war darauf angewiesen, sich die Musikausbildung privat zu organisieren. Saxophon spielen wurde das Allerwichtigste für Klaus Kreuzeder. Beim Nachspielen selbstgekaufter LPs hat er eine Menge gelernt.

Klaus Kreuzeder: Die Schule lief dann so nebenher, ich musste sie ja machen, es blieb mir nichts anderes über. Ansonsten habe ich Tag und Nacht Musik gehört und mitgespielt. Meine Eltern waren sehr verständnisvoll, sie haben mich auch unterstützt, weil sie gemerkt hatten, dass das Saxophon spielen die psychische Entwicklung sehr gefördert hat. Ich hatte eben gemerkt, dass in diesem Bereich die Behinderung relativ unwichtig ist.


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