Inhalt:
.Multiple Chemikalien-Sensibilität II
Moderator: Herr Dr. Rhomberg, wir werden Sie im zweiten Teil noch einmal befragen, sie bleiben bitte noch, wenn es geht, in der Leitung. Ich möchte jetzt aber die Frau Monika befragen. Wie sind sie eigentlich draufgekommen, dass Sie MCS haben?
Frau Monika: Das war gar nicht so einfach: Ich hatte in einem öffentlichen Dienst als Sozialarbeiterin in einem Neubaubüro im Keller gearbeitet. Besonders morgens, wenn ich ins Büro gekommen bin, ist mir aufgefallen, dass es dort einen penetranten Gestank hat, und ich habe gelüftet, so oft es nur ging.
Nach zirka zwei Monaten Dienst wurde ich dort so richtig krank.- Wie eine echte Grippe: Meine Ärzte haben das auch diagnostiziert: Das muss eine echte Grippe sein. Das Problem war nur: Ich habe mich einfach nicht mehr erholt. Und das ging wochenlang. Ich war dann im Krankenstand und wie es dann um meine Dienstvertragsverlängerung ging, hat mein öffentlicher Arbeitgeber gesagt: Tut mir Leid, aber Sie sind dauernd krank. Das geht nicht! Sie können bei uns nicht mehr arbeiten!
Moderator: Hat man damals schon MCS diagnostiziert gehabt?
Frau Monika: Nein! Nein, ich hatte überhaupt keine Ahnung, dass es das +überhaupt gibt. Ich war völliger Laie. Ich wusste nur, mir geht’s nicht gut. Ich hatte fürchterliche Schmerzen, das ging soweit: Muskeln, Gelenke, Kopfschmerz, häufige Infekte: die waren einfach nicht mehr auszuhalten!
Moderator: Wie sind sie denn überhaupt auf diese Diagnose gekommen?
Frau Monika: Naja, das war ein langer Weg, denn meine Hausärzte konnten mir nicht helfen, auch nicht mit Schmerzmitteln. Und weil das alles keinen Erfolg gebracht hat, haben sie gesagt, ich solle mir einen anderen Arzt suchen, einen naturheilkundlichen Arzt, und den muss ich allerdings selbst bezahlen. Aber das wäre eine Chance für mich, ansonsten kann mir niemand helfen.
Nachdem meine Schmerzen so schlimm waren, habe ich das auch getan und habe mich im Juni 2001 in die Praxis meiner heutigen Hausärztin mit homöopathisch-anthroposophischen Schwerpunkt begeben. Und diese Behandlung, nach mehreren Versuchen, logischerweise, hat mir dann wieder mehr Lebensqualität gebracht, sodass ich nicht dauern bettlägerig bin. Dass ich jetzt wieder aufstehen kann, ein bisschen spazieren gehen kann, und meinen Alltag so bewältigen, dass ich selber einkaufen kann - natürlich nur in kleinerem Rahmen: Denn ich habe ja niemanden, der mir das tun würde. Ich kann mir das auch nicht bezahlen. Ich muss schauen, dass ich das selbst hinkriege!