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Rubrik: Lesen statt Hören
05. September 2004

Multiple Chemikalien-Sensibilität (MCS)

von Gerhard Wagner

Moderator: Gibt es irgendwelche Leute, die bei Ihnen nach dem Rechten sehen, die für Sie einkaufen?

"Herr Robert": Eigentlich nein. Also meine Eltern versuche ich oft...
Das Problem ist, dass ich meine Eltern nicht auf die Dauer aushalte, und die Tatsache, dass ich von ihnen noch immer abhängig bin, und dass nicht die geringste Chance besteht, dass sich das irgendwann einmal ändert, ist auch zu frustrierend!

Moderator: Äh, wie alt sind sie eigentlich, wenn ich fragen darf - und sie es sagen wollen?

"Herr Robert": 28.

Moderator: Ja, und jetzt haben wir auch noch das Problem, dass der Übergang zum Erwachsenen und die Ablösung von den Eltern schwierig beziehungsweise überhaupt unmöglich ist. Sie ist möglich, aber mit den Konsequenzen, dass er jetzt überhaupt alleine leben muss!
Eine schwierige Frage, Frau Köpf: Ist das für Sie auch ein Problem? Wie haben Sie das mit ihrer Tochter gelöst?

Waltraud Köpf: Ja, nachdem sie ja weder einkaufen gehen kann, geschweige auf die Straße, kann sie nicht alleine leben!
Das wäre nur möglich, wenn sie in ein Gebiet übersiedelt...

Moderator: Also sie bräuchten:
Erstens eine Wohnung, die irgendwo ist, wo die Luft wesentlich besser ist.
Zweitens, bekommt Ihre Tochter Pflegegeld?

Waltraud Köpf: Nein.

Moderator: Also dadurch, dass die Diagnostik so schwierig und so unsicher ist, bekommen Sie nicht einmal Pflegegeld. Sie können sich dadurch auch keine Assistenzen leisten, abgesehen davon, dass diese natürlich auch von den Parfums und ähnlichem auch entsprechen müssten - das heißt, das ist wirklich ein Teufelskreis...

Waltraud Köpf: Das ist ein Teufelskreis. Meine Tochter bekommt eine Berufsunfähigkeitspension. Sie hat studiert, sie musste ihr Studium aufgeben. Sie hat sehr sehr viel verloren - auch vom Physischen her!

Moderator: Ich würde jetzt gerne noch einmal den Herrn Purtscher fragen. Was könnte man denn eigentlich oder was müsste man den eigentlich fordern. Kann man dem begegnen, müsste sich die Wissenschaft nicht öffnen - und wenn ja, wie? Was könnte man zum Beispiel den Ärzten empfehlen, oder den Krankenkassen, oder den öffentlichen Stellen: Wonach sollen Sie sich orientieren?

Helmut Purtscher : Hm, ich muss ein bisschen ausholen...

Moderator: Tun Sie das!

Helmut Purtscher : Ich habe mich in Vorbereitung auf diese Sendung angeschaut, was es bereits zu diesem Thema gibt und das zieht sich immer durch, dass es eine sehr massive Ablehnung der These da ist, dass auch sehr geringe Chemikalien-Konzentrationen das auslösen können!
Dann stellt man sich natürlich die Frage: Wie gibt es das? MCS ist bereits seit Jahren bekannt. In den USA ist es überhaupt kein Thema mehr in dem Sinn, dass das in Frage gestellt wird, und in Europa ist es noch immer ein großes Problem.


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