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Rubrik: Lesen statt Hören
03. April 2005

Musik als nonverbales Ausdrucksmedium bei Menschen mit Lernbehinderung

von Julia Wolkerstorfer

Prof. Vesetzky: Mit Müttern habe ich keine Schwierigkeiten gehabt, aber die Väter, die wollen alles über den Verstand machen, und nur der Verstand...hat ein Vater einmal gesagt - obwohl ich nur mit einer Handtrommel - die Eltern waren hier und das Kind und mir scheint noch ein Kind - jedenfalls bin ich mit der Handtrommel vom Einen zum Anderen gegangen - man hat Spass gehabt - und dann sagt der Vater aufeinmal zu mir:
"Des versteh ja nicht einmal ich, und des solls Kind verstehen?"
Ich hab gsagt, nein, Sie auch nicht! Sie sollen zuhören und mitmachen! Aber was ich mit Vätern erlebt hab, das würde ungewollte Comic, ein Buch ergeben!

Moderatorin: Vivian Pudelko beispielsweise arbeitet zum Großteil mit dem Patienten/ der Patientin allein...

Vivian Pudelko: ...wobei ich jetzt auch mit einem schwerst behinderten Kind gearbeitet habe, wo die Mutter dabei war und ich auch das Gefühl hatte, das ist manchmal ganz gut, das ist ganz gut, dass sie manchmal einen anderen Kontakt kennenlernen oder einfach sehen, was möglich ist. Aber oftmals denke ich, dass es für die Kinder gut ist, alleine zu sein und allein dieses Erleben zu haben.

Musik (Protection - Massive Attack)

Moderatorin: Es kann in der Zusammenarbeit oder im Zusammenleben mit schwerstbehinderten Menschen allerdings auch die Frage auftauchen, inwiefern das, was man tut oder ausdrücken möchte oder ausspielt, überhaupt Sinn ergibt für das Gegenüber, inwiefern es ankommt, inwiefern es verstanden wird oder ob es vielleicht überhaupt nicht verstanden wird und überhaupt nicht ankommt. Maria Becker hat sich in ihrem Buch "Begegnung im Niemandsland - Musiktherapie mit schwermehrfach behinderten Menschen unter anderem mit dieser Frage auseinander gesetzt...

Zitat: In Gedanken sehe ich mich eingereiht in den Chor der Therapeuten, alle motiviert und hoffnungsvoll damit beschäftigt, Anna etwas beizubringen, was möglicherweise mehr als Bestätigung der eigenen Berufsrolle dient, für Annas Leben aber wenig Veränderung bringt [...]. Für diejenigen, die mit Schwermehrfachbehinderten arbeiten, ist es ebenso schwer und bedrohlich, sich der Sinnfrage wirklich zu stellen wie der Versuch vergeblich ist, sich ihr zu entziehen.


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