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Rubrik: Lesen statt Hören
27. Dezember 2009

Neue technische Welt

von Redaktion

Christoph Dirnbacher: Was heißt in der Praxis schaut das so aus: Der Patient denkt an die Wurstsemmel und der Computer gibt ein Bild von einer Wurstsemmel aus? Oder ist das eher so, dass ich an die Richtung links denke und sich der Mauszeiger Richtung links bewegt?

Jürgen Schnabler: Derzeit sind wir noch in einem Stadium, wo man an den großen Zeh denkt und der Computer arbeitet dann einen Kreis aus. Also man kann die Gedanken jetzt noch nicht zuweisen, sondern nur über Umwege zuordnen.

Christoph Dirnbacher: Interessant! Also ich kann mir noch nicht richtig vorstellen wie das vor sich geht: Wenn man gewisse Areale anspricht, dann kann man den Computer zu Reaktionen bewegen, die man dann entsprechend deuten kann?

Jürgen Schnabler: Ja genau. Man muss dann zuordnen was dieses Gedankenmuster bedeuten soll. Ich kann jetzt nicht denken, ich bewege meinen linken Arm und durch einen Roboterarm bewegt sich dann der linke Arm. Ich muss an meinen linken Zeh denken und dann kann es sein dass sich der linke Arm bewegt.

Christoph Dirnbacher: Gibt es in Bezug auf die Größe solcher Geräte in nächster Zeit wesentliche Fortschritte? Von der Handybranche hört man ja immer wieder alles würde kleiner und leichter werde.. Gilt das für die Hilfsmittelbranche auch?

Jürgen Schnabler: Ja. Die sogenannten Augensteuerungen gibt es seit etwa vier Jahren am Markt. Das waren früher starke Computer die an einer Säule oder einem Ständer befestigt und mit Strom verbunden werden mussten. Heute gibt es schon Geräte, die kompakt und mobil sind, mit Akkulaufzeit von bis zu zehn Stunden. Man stellt das Gerät auf den Tisch, das ist ein Monitor mit einer Kamera und kann somit über ein ABC kommunizieren. Es verkleinert sich und wird kompakter. Auch die Gedankensteuerungen, wo man früher eine Art Helm auf dem Kopf mit 60 Kabeln zu einem Computer tragen musste, das gibt es jetzt schon in Stirnbandform mit Übertragung per Bluetooth.

Christoph Dirnbacher: Alles in Allem recht positive Visionen die Sie uns hier präsentiert haben! Ich sage danke für´s Telefonat und hoffe, dass uns die Technik nicht im Stich gelassen hat.

Mehr über technische Hilfsmittel für Menschen mit Behinderungen finden Sie unter www.freak-radio.at

 

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