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Oba hadschad sei is ned leichd...
... ist eine Zeile aus dem Gedicht Iba de gaunz oamen kinda , aus dem gleichnamigen Gedichtband von Christine Nöstlinger. Was ist der Hintergrund für dieses Gedicht? Mit den Gästen Dr. Peter Singer, Mag. Marlene Fuhrmann-Ehm und Dr. Franz-Joseph Huainigg geht Katharina Zabransky der Frage nach, wie oft und in welcher Weise behinderte Menschen in der Literatur thematisiert werden.
(Musik aus dem indischen Film: "Sometimes happy, sometimes sad".)
Freak-Radio: Hallo und guten Abend bei Freak Radio! Ich begrüße herzlich meine Gäste im Studio. Guten Tag und Danke für Ihr Kommen. Ich möchte kurz alle Beteiligten vorstellen: Frau Mag. Fuhrmann-Ehn ist Behindertenbeauftragte der technischen Universität Wien. Sie hat Germanistik studiert.
Herr Dr. Singer hat Publizistik und Erziehungswissenschaften sowie Sonder- und Heilpädagogik studiert. Herr Franz Joseph Huainigg ist Autor, außerdem ist er Behindertensprecher der ÖVP im Nationalrat. Zunächst lese ich eine Strophe aus einem Gedicht von Christine Nöstlinger.
I hadsch!
I hob ned olaweu
ghaschd
und I wea a ned
olaweu
hadschad bleim,
sogd da dogda.
Oba hadschad sei
is ned leichd. .
De an schaun wega,
ois dedads di
goa ned gem,
und de aundan
schaun bled
und frogn:
Wia is den basiad?
Daun dazod
mei Mama
de gaunze gschichd
und i ste danem
und huach ma des au.
Aum liabsdn
renad i davau,
oba des kaun i ned,
weuli hadsch.
Freak-Radio: Nochmals zurück zu dem Gedicht, es gibt noch andere Strophen, nämlich: "I scheangl, I stota, i zuzl und i bin blad."
Dieses Gedicht trifft auf die heutigen Gäste recht gut zu, weil wir sind zufällig alle körperbehindert sind, und hatschen bzw. rollen durch die Gegend. Ich möchte Sie jetzt, als selbst betroffene Personen fragen: wie haben Sie diese Strophe empfunden? Finden Sie sie richtig, hat sich die Autorin gut eingefühlt in behinderte Menschen?
Marlene Fuhrmann-Ehn: Ich weiß nicht, ob sie sich gut eingefühlt hat, was sie getan hat: sie hat gut beobachtet. Ich als jemand, der selber hatscht, hab mich besonders in dem Teil der Strophe wiedergefunden, wo das Kind sagt, die Leute schauen entweder überhaupt weg, oder sie schauen hin und fragen wie ist das passiert, und dann erklärt die Mutter, wie es passiert ist, oder was los ist. Und das Kind möchte eigentlich in dieser Situation am liebsten wegrennen.
Und diese Situation kenne ich sehr gut, die habe ich hunderttausend mal selber erlebt. Dass über einen gesprochen wird, dass andere Leute über einen reden, vor allem als Kind. - Als Erwachsener hat sich das Gott sei Dank geändert -. Man steht daneben und kann dazu eigentlich nichts sagen, und weglaufen kann man auch nicht.