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Rubrik: Lesen statt Hören
15. August 2004

Ohrwurm - Ein Verein für junge Menschen mit Hörbehinderungen

von Gerhard Wagner

Claudia Schinnerer: Also in Deutschland ist das viel stärker ausgeprägt, was Induktionsanlagen betrifft. Ich war in München oder in Hamburg, da gab es Kirchen: Wenn man in die Kirche hineinkommt, da war für Hörbehinderte das Zeichen mit Induktionsschleife mit der T-Spule ersichtlich, dass das angebunden wird. In Österreich ist das kaum bis überhaupt nicht vorahnen, wobei bei uns Ohrwürmern der Ruf da ist, auch Universitäten, Fachhochschulen und andere Ausbildungsstätten damit auszustatten.

Moderator, Gerhard Wagner: Also öffentliche Anlagen, das wäre ja auch durch das Behinderten-Gleichstellungsgesetz, das demnächst beschlossen werden soll, gefordert: Dass durch den Staat Maßnahmen gesetzt werden, die die Gleichberechtigung und die gleiche Informationsfindung ermöglicht.

Markus Bräuer: Makabrer Weise ist jetzt in Wien ein neues Gesetz zur Bauordnung herausgekommen, in dem zwar sehr stark auf die Barrierefreiheit Rücksicht genommen wird, aber überhaupt nicht auf Sinnesbehinderung. Z.B Induktionsanlagen für hörbehinderte Menschen oder auch Markierungen für hochgradig sehbehinderte oder blinde Menschen kommen in diesem Gesetz nicht vor, obwohl das eingefordert worden ist! Es ist offensichtlich so, dass in der Politik noch immer nicht ein Bewusstsein für diese Notwendigkeiten da ist.

Moderator, Gerhard Wagner: In welchen Gebäuden sollte man denn Induktionsanlagen bauen, wo wäre es denn wirklich geboten? Eher in großen Versammlungsstätten oder auch in einem Wohnhaus?

Markus Bräuer: Auf jeden Fall in allen öffentlichen Gebäuden, aber auch in Gebäuden, in denen ein Service angeboten wird, z.B. Banken oder Versicherungen. In einer Situation, wenn es einen Schalter gibt, und jemand mit einem hörbehinderten Gesprächspartner redet, ist es ja oft so, dass der Schalter sich in einem offenen Raum befindet und die Hintergrundgeräusche sehr laut sind. (Dass dann das Telefon läutet, dass vielleicht sogar drei Schalter nebeneinander sind.) In solchen Situationen ist es dann immer sehr schwierig, zu kommunizieren oder auch zu verhandeln. Und da finde ich, wären Induktonsschleifen auf jeden Fall angebracht.
Darüber hinaus natürlich auch in Gebäuden, die auch in irgendeiner Form mit Unterhaltung zu tun haben, sei es Theater, sei es Kino, seien es Konzerträume...

Moderator, Gerhard Wagner: Wenn ich wieder zusammen fassen darf: Induktionsanlagen bei Schalter in Banken, auf Bahnhöfen, wo ein großer Hintergrundlärm ist, aber auch in Behörden - und auch in allen Kulturveranstaltungräumen, was ja bis zu Versammlungsräumen geht, zum Beispiel der Saal, in dem sich der Verein "Ohrwurm" trifft, der hat ja auch eine Induktionsanlage...


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