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Rubrik: Lesen statt Hören
15. August 2004

Ohrwurm - Ein Verein für junge Menschen mit Hörbehinderungen

von Gerhard Wagner

Moderator, Gerhard Wagner: Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe und zusammenfassen kann, zwei Dinge: Erstens, dass es alltäglich ist und als alltäglich und selbstverständlich genommen wird, dass aber zweitens die Rahmenbedingungen stimmen - und wenn ich drittens ergänzen darf, was auch eine Forderung war, dass man mit größerer Sensibiltät damit umgeht, also dass man auch weiß, man soll deutlicher sprechen, die Leute anschauen, dabei gestikulieren, also das wären dann drei wichtige Hauptpunkte, wenn ich das jetzt richtig sehe.

Musik

Moderator: Wissen Sie, wie Menschen mit Hörbehinderungen Filme, Nachrichten oder andere Fernsehsendungen sehen und verstehen?
In nur ganz wenigen Sendungen gibt es Gebärdensprache, aber die verstehen nicht alle Menschen mit Hörbehinderung. Andere können Lippenlesen, aber die Sprecher sind nicht immer im Bild, schon gar nicht immer von vorne, wo das Lippenlesen am besten geht.
Also gibt es Untertitel. Diese Untertitel, vor allem jene, wie sie in den ORF-Sendungen gezeigt werden, sind relativ kurz. Sie transportieren einen großen Teil der Information, aber die Sätze sind fast steril. Das mag für manche Menschen ein Vorteil sein, wenn sie gar nichts hören, und daher den Zugang zur deutschen Sprache auch nur schwer finden. Viele andere jedoch finden diese verkürzte Untertitelung sehr verwirrend, so auch die Mitglieder von Ohrwurm. Claudia Schinnerer erklärt, warum:

Claudia Schinnerer: Untertitel sind nach wie vor für Ohrwürmer ein großes Thema. Einige von uns können Lippen lesen, auch im Fernsehen - und stellen fest, dass die Sätze oft stark verkürzt sind und natürlich in leichterem Deutsch dargestellt werden. Mit dem leichteren Deutsch ist für uns allen klar, dass es auch schwerbehinderte oder auch andere Leute gibt, die nicht so gut Deutsch können. Das ist sicher sehr hilfreich. Nur was uns schon etwas stört, ist, dass die Sätze so kurz sind. Mich persönlich irritiert das wahnsinnig, wenn ich Lippen lese, weil ich sehe, wie der Satz aussehen soll. Bei den Untertiteln bekomme ich nebenbei mit, dass das doch nicht zusammen passt! Und genauso ist das bei den Hörenden der Fall, wenn sie hören, dass ein Satz gesprochen wird, sie merken aber visuell, dass die Lippen längst aufgehört haben sich zu bewegen. Mit diesem Beispiel kann man das auch für die Hörenden leicht darstellen. Und so ist es bei uns Schwerhörigen dann eben auch!


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