Inhalt:
.Pflegescheck statt freie Wahl der Assistenz I
Wird behinderungsbedingter Mehraufwand künftig überhaupt noch finanziert?
2003 ist das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderung. In Österreich indes nutzt man die Koalitionsverhandlungen dieses Jahres, um an Einschränkungen des sogenannte Pflegegelds zu basteln. Die einen sagen, dies habe nicht einmal bisher den ganzen Bedarf der Assistenz abgedeckt und werde außerdem inflationsbereinigt jedes Jahr gekürzt.
Die anderen sehen ein Sparpotential und wollen die Existenz der Pflegenden sichern. Geht dies ohne Einschränkungen für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung?
Manche, die sich ein Minimum an Autonomie und einen Arbeitsplatz geschaffen haben, fürchten den Rückschritt ins Asyl. Sie argumentieren, dass ihre Assistenz in vielen Fällen nicht nur finanziell günstiger und effizienter ist, sondern vor allem die selbst bestimmte Berufstätigkeit von behinderten Menschen erst ermöglicht habe.
Was ist von der Professionalisierung zu erwarten, wie sie von einem Studium der Pflegewissenschaften und dem Pflegescheck postuliert wird: Führt dies tatsächlich zu erhöhter Lebensqualität für behinderte Menschen in Österreich oder bloß zu neuen Karrieren im Bildungswesen und zu neuen Professionalisten, die alles sowieso besser wissen als die Betroffenen selbst?
Im Radiocafé des ORF kommen Vertreter der behinderten Pflegegeldbezieher und Politiker zu Wort.
Moderation: Gerhard Wagner
(mit Statements von:
Bernadette Feuerstein, SLI-Wien; Irmgard Kampas; Andreas Oechsner, Zentrum für Kompetenzen; Herbert Pichler, ÖAR;
Helene Partik-Pablè, FPÖ; Christine Lapp, SPÖ; Franz-Josef Huainigg, ÖVP; Theresia Haidlmayr, Grüne.)