Inhalt:
.Portrait des Musikers Otto Lechner
Freak-Radio: Das war mehr oder weniger der Einstieg?
Otto Lechner: Das war mein Einstieg. Natürlich habe ich vorher Tanzmusik gemacht, hatte in Melk bereits ein Jazzensemble. Ein Einstieg und ein Vorgeschmack darauf, dass man wirklich von Kunst lebt, sich hauptsächlich mit Kunst und mit Musik im Speziellen beschäftigen wird, hat sich zum Schrecken meiner Eltern erst dann herauskristallisiert. Die hätten natürlich eine akademische Ausbildung vorgezogen und einen musizierenden Rechtsanwalt gerne in ihrer Familie gesehen. Das noch dazu, wo man ihm die Matura ermöglicht hat! Das ließ ich aber hinter mir und trat den lustigen, aber auch beschwerlichen Weg eines freischaffenden Musikers an.
Freak-Radio: Wie ging es nach den zweieinhalb erfolgreichen Jahren mit Josef Hader weiter?
Otto Lechner: Ich habe mich in einigen, total verschiedenen Musikformationen und -stilen bewegt. Ein wesentlicher Punkt in meiner Karriere war das "Erste strenge Kammerorchester"
Freak-Radio: Ich denke, von dieser CD werden wir uns eine Nummer anhören.
(Musik)
Freak-Radio, Franz Kirnbauer: Sie hören Freak-Radio auf der Mittelwellenfrequenz 1476 KHz bzw. im Internet unter 1476.orf.at
Otto Lechner: Das Erste Strenge Kammerorchester gab es etwa fünf Jahre. Das war damals wirklich eine rarität. Wir hatten probleme, Produzenten zu finden. Da wäre viel mehr drinnen gewesen. Selbst waren wir aber nicht so dahinter und nicht so ehrgeizig. Wir sind an der etwas sumpfigen Dynamik von Wien gescheitert, dass die Dinge erst richtig schön sind, wenn es sie nicht mehr gibt. So hat die Szene erst darum getrauert und sich wirklich darum gekümmert, wie wir schon dabei waren, uns aufzulösen. Gründe waren organisatorische und persönliche Probleme und natürlich auch der mangelnde Erfolg. Wir nahmen am Schluss, wo es schon den Bach hinuntergegangen ist, noch schnell die CD auf. Die war im nachhhinein sehr erfolgreich und wird noch immer gern im Radio gespielt. Das Erste Strenge Kammerorchester gibt es nicht mehr.