Inhalt:
.Portrait Georg Freund
Musik
Welches Verhältnis haben Sie heute zum Sport und zu Ihren Nachfolgern?
Georg Freund: Wenn heute Leute zu mir kommen, freu´ ich mich, wie die mit Power reingehen. Ich find das toll. Ich habe meine Zeit gehabt, ich bin am Höhepunkt abgetreten, das ist o.k. so, und dann ist Gottseidank die Jugend nachgekommen.
Da gab es einen Rollstuhlfahrer, den habe ich irgendwann im Reha-Zentrum kennen gelernt, und dann habe ich mit ihm ein bisschen trainiert, und dann habe ich nie wieder etwas von ihm gehört. Der hat dann hier in Wien sein Architekturstudium gemacht - und das erste, was er offensichtlich gemacht hat, er hat meine Telefonnummer gesucht, mich angerufen, hat gemeint, er ist jetzt da und hat mich gefragt, ob ich ihn nicht für den Marathon unterweisen könnte.
Und haben Sie es gemacht?
Ja, natürlich! Na, der ist mir dann um die Ohren gefahren mit der Zeit (Heiterkeit) . Ja logischerweise, aber das ist ja gut: Die Technik schreitet fort, die Trainingsmethoden sind besser geworden, also wenn ich mir anschaue, mit welch tollen Geräten die jetzt herumfahren, wir haben das immer noch zusammengeschweißt und ich habe zweimal im Jahr meinen Rollstuhl auseinandergenommen, weil wieder neue Erkenntnisse gekommen sind, und heute ist zum Glück schon eine Industrie dahinter!
Und gehen Sie noch manchmal zu Marathons hin?
Georg Freund: Ich würde gerne zu Marathons gehen, aber bei Wien-Marathon sind ja interessanter Weise Rollstuhlfahrer nicht gestattet. Also ich durfte noch bei den ersten mit dabei sein. Und ich bin sicher, wenn ich noch dabei wäre, würde es heute noch Wien-Marathon mit Rollstuhlfahrern geben, denn das würde ich mir einfach nicht bieten lassen! Ich bekomme auch heute noch von Internationalen Großveranstaltungen oft Einladungen als Starter aufgrund meines internationalen Bekanntheitsgrades. Und manchmal fahre ich auch gerne hin!
An einer Stelle hat Georg Freund sich selbst charakterisiert:
Mir hat einmal einer gesagt: Sie sind ja immer freundlich, sind ja immer fröhlich! Ja, es geht niemanden an, wie es mir innerlich geht, was soll's, ich geh auf die Leute zu! Und vielleicht kommt das rüber!
Musik
Moderation: Damit sind wir wieder am Ende unserer Sendung angelangt. Nächste Woche, wie immer am Sonntag und Dienstag um 20.30, begrüßt Sie Irmgard Kampas mit der Sendung "Tanz für alle". Namens des gesamten Freak-Radio Teams verabschiedet sich Gerhard Wagner.