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Portrait Hubert Wallner
Über sein ausgefülltes, ereignisreiches Leben erzählt der aus dem Hörfunk bekannte Hubert Wallner im Gespräch mit Walter Lindner.
Freakradio, Walter Lindner: Wunderschönen guten Abend zu einer weiteren Ausgabe unserer Serie "Freak-Menschenbilder" begrüßen Sie Ing. Alfred Wittich von der Technik und Walter Lindner.
Hubert Wallner: Und Hubert Wallner.
Freak-Radio: Die Stimme, die Sie gehört haben, werden viele Damen und Herren kennen.
Hubert Wallner ist heute unser Gast. Er wird uns aus seinem erfahrungsreichen Leben erzählen. Wir wollen natürlich beginnen, das Leben von Kindheit an aufzurollen. Sie sind wo geboren?
Hubert Wallner: Ich weiß, man schließt die Hörer aus, wenn man per "Du" ist. Nur, Walter, wir kennen einander so lange. Bitte, sag "Du" zu mir. Verzeihen Sie, verehrte Hörerinnen und Hörer, dass Walter und ich "Du" sagen. Ich wurde 1941 in Wien geboren. Entstanden bin ich in der Steiermark, in Kaltwasser in einer Jagdhütte. Mein Vater war der Hubert Wallner und meine Mutter war die Olga von Miszewitsch. Sie kam in die Steiermark und hat sich in den Holzknecht verliebt.
Freak-Radio: Das Kaltwasser ist aber nicht mehr so deine Domäne?
Hubert Wallner: Nicht unbedingt. Das Kaltwasser deutet aber darauf hin, dass ich relativ klein bin. Ich bin maximal 1,70 Meter, 1,69 Meter, jetzt gehe ich im Alter langsam ein. Ich habe ob meiner Kleinheit gelitten.
Freak-Radio: Das würde man Deiner Stimme nicht anhören. Man kann aber aufgrund der Stimme sich kein Bild machen. Wie ging es mit dem Hubert Wallner weiter, der in den Kriegswirren in Wien mit seiner Mutter kämpfen musste? Ich meine damit, nicht mit ihr, sondern gemeinsam mit ihr.
Hubert Wallner: Meine Mutter und ich waren während des Krieges in der Steiermark, in Stadl an der Mur, in der Fessnacht oder in Kaltwasser. Irgendwann kamen wir nach Wien zu meiner Grooßmama. Ich habe einige Großmütter, weil ich auch einen Stiefvater habe. Bei der Miszewitsch-Oma sind wir dann aufgehoben worden. Die hat mich gemeinsam mit meiner Mutter erzogen. Da mein Vater im Krieg gefallen ist, musste meine Mutter schauen, Geld zu verdienen und konnte sich nicht so sehr um den kleinen Hubertl kümmern. Ich ging dann auch in die Volksschule in Tullnerbach-Lawies und in Pressbaum und dann auch in Wien 18.
Irgendwann einmal sagten die Leute: "Der Kerl hat so eine schöne Stimme, der soll doch zu den Sängerknaben gehen!" Das haben wir dann auch probiert. Ich war zunächst zwei Jahre im Reserve-Chor der Hofburg, und dann von 1951-1955 bei den Wiener Sängerknaben. Ich bin relativ weit gekommen, war in Australien. Das war herrlich. Da fuhren wir mit einem Schiff hinüber, waren vier Wochen unterwegs. Ich lernte den Panamakanal kennen, sah Panama, bei der Rückfahrt ging's durch den Suezkanal. Wir sind also um die Welt gefahren.
Alle die, die "Die Meuterei auf der Bounty" gelesen haben, wissen, dass Captain Flatcher die Leute irgendwo auf einer Insel aussetzte. Das waren die Pitcan-Islands. Und die Nachfahren der "Meuterei auf der Bounty" haben wir gesehen. Die kamen zu uns, um Körbe oder andere geflochtene Sachen zu verkaufen.