Inhalt:
.Prothese aus dem Drucker
Prix Ars Electronica Nominierung für Armprothese
Es gibt einen Arm in lindgrün, einen in ockergelb, es gibt ihn in mattem Schwarz und glänzendem Weiß. Wer seine Armprothese in einer anderen Farbe haben will, mische einfach den gewünschten Farbton zur Mixtur und drucke sich den Arm aus. HACKberry ist eine bionische Armprothese, die mittels 3D-Drucker hergestellt wird.
Entwickelt wurde die Prothese von den drei japanischen Ingenieuren Genta Kondo, Hiroshi Yamaura und Tetsuva Konishi, die 2014 ihre Firma Exiii gründeten, um ihr damaliges Produkt, die Handprothese Handiii, zu vermarkten. Die Prothesen tun nicht so, als ob sie natürliche menschliche Arme wären. Sie verstecken sich nicht unter dezenten hautfarbenen Tönen. Sie sind ein Statement von selbstbewussten Menschen: Seht her, ich habe einen künstlichen Arm, und ich zeig es ganz offen.
Noch ist diese bionische Armprothese aus dem Drucker in Entwicklung, doch die Zukunft könnte in diese Richtung gehen. HACKberry und andere Prothesen aus dem 3D-Drucker finden bei Design- und Technologiewettbewerben große Beachtung.
Gleich zweifach wurde HACKberry beim Prix Ars Electronica 2016, der am Freitag, 9. September, in Linz vergeben wird, nominiert: in der Kategorie Digital Communities sowie beim neuen Starts Prize, der von der Europäischen Kommission für durch Kunst stimulierte Innovationen in Technologie, Industrie und Gesellschaft gestiftet wurde.
Interessant an HACKberry ist, dass die Entwickler ihre Ideen der ganzen Welt zur Weiterentwicklung zur Verfügung stellen. Alle technischen Daten, inklusive der 3D CAD Daten, des Softwarecodes, des Schaltplans und der Stückliste, unterliegen einer Creative Commons-Lizenz. Wer programmieren kann und Zugang zu einem 3D-Drucker hat, kann sich die Armprothese bedarfsgerecht anpassen. An die Größe eines Kindes etwa. Und in der gewünschten Farbe.