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.Purple Light Up 2021 – immer mehr österreichische Unternehmen werden inklusionsfit
Am 3. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, findet weltweit die Kampagne #PurpleLightUp statt. In Österreich erstrahlen an diesem Tag prominente Gebäude wie das Parlament, der UNIQA Tower oder ein VERBUND Kraftwerk in Lila, um sich mit der wirtschaftlichen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen zu solidarisieren.
Von„Purple Light Up“ zu gelebter Inklusionskultur
Knapp 30 namhafte Unternehmen und Organisationen wie IKEA, Österreichische Post AG, Wirtschaftskammer Wien, PremiQaMed, BIPA oder die UniCredit Bank Austria bekennen 2021 Farbe und rufen dazu auf, mehr inklusive Maßnahmen zu setzen. Die Aktionen reichen dabei von Beiträgen auf Social Media, über Online-Events und internen Workshops bis hin zu lila eingefärbten Webauftritten und Gebäudebeleuchtungen.
Das Thema Inklusion von Menschen mit Behinderungen macht immer noch viele
Unternehmen –gerade am Anfang –unsicher. Umso wichtiger ist es, mit sichtbaren
Aktionen wie #PurpleLightUp darauf aufmerksam zu machenund zu zeigen: Inklusion ist längst kein Charity-Thema (mehr).„Inklusion betrifft uns alle! Menschen mit Behinderungenleisten wertvolle wirtschaftliche Beiträge und sind eine relevante Zielgruppe. Inklusionsprozesse rechnen sich–nicht nur für die Mitarbeitenden,sondern auch für die Unternehmen."erklärt Julia Moser, Purple Light Up-Botschafterin und Head of Inclusion bei der Unternehmensberatung myAbility.Sie freut sich über die namhafte und rege Beteiligung an#PurpleLightUp, denn dies ist oft der Einstieg in einen inklusiven Gesamtprozess, der oftrecht schnell zu Win-Win-Win-Situationenführt.
Ungenutztes Potenzial für den Unternehmenserfolg
Was die wenigsten Unternehmen zu Beginn eines solchen Prozesses wissen: Meist beschäftigen sie bereits Menschen mit Behinderungen, ohne dass dies bekannt ist. Unsichtbar bleiben diese vor allem dann, wenn Unternehmen nicht bewusst hinschauen, ehrliche Schritte zur Förderung eines inklusiven Arbeitsumfelds setzen und Mitarbeitende zu offener Kommunikation motiviert. „Nicht hinzuschauen bedeutet nicht nur, eine gesellschaftliche Tatsache zu ignorieren, sondern auch vorhandene Potenziale für den Unternehmenserfolg brachliegen zu lassen. Schon kleine Schritte können viel bewirken. Diese sollten jedoch später im Gesamtkonzept Sinn ergeben, deswegen ist professionelle Beratung meist sinnvoll.“ Wie Inklusionsschritte konkret aussehen können, zeigen zwei sehr unterschiedliche Unternehmen: Die Wiener Digitalagentur LIMESODA mit knapp 50 Mitarbeitenden und das Einrichtungsunternehmen IKEA Österreich sind heuer durchgestartet.
IKEA: Aktives Recruiting von Menschen mit Behinderungen
Ikea entwickelt als neues Partnerunternehmen des myAbility Wirtschaftsforumseine
inklusive Unternehmenskultur. Country Commercial Managerin Maimuna Mosser sagt: „Inklusion bedeutet für unsnicht nur,dafür zu sorgen, dass sich unsere Kundinnen und Kunden in unseren Einrichtungshäusern zurechtfinden. Es bedeutet auch, dass wir als Arbeitgeber eine Basis schaffen wollen, damit unterschiedliche Menschen einen guten Arbeitsplatz vorfinden und sich wertgeschätzt und unterstützt fühlen.“
Den Anfang machte ein klares Bekenntnis von IKEA, dass das Unternehmen alle
Menschenmit Behinderungen willkommen heißt, sowohl als Kund:innen als auch als
Mitarbeitende. Mit ersten Maßnahmen wurde im Recruiting begonnen. So werden
Stellenausschreibungen automatisch mit der Jobplattform myAbility.jobs verlinkt. Das bedeutet, dass sämtliche Jobs aktivanMenschen mit Behinderungen gerichtet
werden. Außerdem nahmen alleRecruiter:innen an Schulungen teil, um sich über
Vorurteile bewusst zu werden. Aufsprachlicher Ebene findet derzeit ein offener
Austausch statt, wie inklusiver kommuniziert werden kann.Diese Schritte sind ein
wichtigerAnfang.„Ikea profitiertvon einer inklusiven Unternehmenskultur, weilwir
bessere Lösungen und umfassendere Angebote erarbeiten können, wenn wirmit sehr unterschiedlichen Blickwinkelnarbeiten“,ist Mosser überzeugt.
LIMESODA setzt auf barrierefreies Webdesign
Ebenfalls durchgestartet ist die Wiener Digitalagentur LIMESODA. Geschäftsführer Philipp Pfaller ist zuversichtlich. „Für uns ist Inklusion eine Win-Win-Situation. Wir können dadurch mehr qualifizierte Mitarbeitende am Arbeitsmarkt erreichen, können unser Angebotsspektrum vergrößern und mehr Menschen ansprechen.“ Kund:innen zu barrierefreien Websites und Webshops beraten zu können – und dabei mit gutem Beispiel voranzugehen – war der erste wichtige Punkt. Das Unternehmen bietet Website-Checks und Usability Tests sowie die Einführung von digitaler Barrierefreiheit. Auch die eigene Website orientiert sich nach internationalen Standards wie die WCAG. Im Recruiting sucht LIMESODA nun über myAbility.jobs gezielt Bewerber:innen mit Behinderungen.
Erste Schritte setzt LIMESODA auch im Arbeitsalltag. Mitarbeitende absolvieren Kurse zum Thema Inklusion und eine interne Dokumentation legt den Umgang mit Inklusion fest. Dabei geht es zum Beispiel um eine Sprache, die alle Mitarbeitenden einschließt. Pfaller: „Im Grunde ist es sehr einfach: Wer zu LIMESODA kommt – sei es als Kund:in oder Mitarbeiter:in – soll sich als Mensch wohlfühlen.“
Es kommt nicht auf die Größe an
„Diese Beispiele zeigen, dass es nicht auf die Größe ankommt. Es ist für jedes
Unternehmen möglich, Schritt für Schritt inklusiv zu werden. Und es lohnt sich für
jedes Unternehmen“, fasst Julia Moser von myAbility zusammen. „Die wirtschaftliche Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen, das eigentliche Ziel von #PurpleLightUp,ist ein Thema, von dem nachweislichdie ganze Wirtschaft profitiert.Wir müssen gemeinsam Barrieren beseitigen, um mehr Chancengerechtigkeit und Teilhabe am Wirtschafts-und Arbeitsleben zu ermöglichen.“
Über #PurpleLightUp
#PurpleLightUp ist die größte globale Bewegung, die die wirtschaftlichen Beiträge von Mitarbeitenden mit Behinderungen feiert. Die 2017 durch PurpleSpace-Gründerin Kate Nash eingeführte globale Kampagne setzt am 3.12., dem Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, rund um die Welt ein sichtbares Zeichen. Symbolisch wird die Farbe Lila in unterschiedlichen Aktionen verwendet.
#PurpleLightUp macht auf die ökonomische Selbstbestimmung, wirtschaftliche Teilhabe und den Beitrag von Menschen mit Behinderung aufmerksam. An #PurpleLightUp haben bereits u.A. Organisationen in Großbritannien, Australien, Neuseeland, den USA, Kanada, Holland, Japan, den Philippinen, Afrika und dem Mittleren Osten teilgenommen. myAbility unterstützt die Kampagne in Österreich als Partner von PurpleSpace UK.
Teilnehmende Unternehmen und Organisationen in Österreich: Markas GmbH, Schultz Gruppe, UniCredit Bank Austria, Bipa, Raiffeisen Bank International, Erste Bank, PremiQaMed, EY Österreich, Zürich Versicherungs-Aktiengesellschaft, equalizent, UNIQA Insurance Group AG, WK Wien, Caritas der Erzdiözese Wien, Oesterreichische Nationalbank, Österreichische Post AG, Parlament, Essl Foundation, UN-Women, VERBUND, AMS Wien, Lebenshilfe Judenburg, LIMESODA, SD Worx, IKEA Austria GmbH, medianet group, Wirtschaftskammer Wien, brutkasten, Verein Ohrenschmaus, Jugend am Werk, ÖBR