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Rubrik: Lesen statt Hören
11. Januar 2004

Qualifizierte Ausbildung von Fachkräften im Integrationsbereich

von Walter Lindner

Ist das eine Qualität, oder ist es eine Qualität, wenn mein Kind gerne lebt, wenn es lernt sich in der Gesellschaft zurecht zu finden, wenn es Spaß hat, wenn es lernt mit anderen Menschen umzugehen. Wer bestimmt, was Qualität ist? Das ist auch eine gesellschaftliche Frage. Für mich ist sie relativ leicht beantwortbar. Eben als Vertreterin der Selbstbestimmt Leben-Bewegung, wo ich sage, wir wollen mitbestimmen, wie schaut eine qualitative Ausbildung für uns aus und eine qualitative Ausbildung führt letztendlich für mich zu einem qualitätsvollen Leben.

Walter Lindner (Moderator): Darf ich die Frage an Herrn Fellinger weitergeben? Wer bestimmt was Qualität bedeutet und was Qualität ist?

Alfred Fellinger: Vielleicht vorweg eine große Rahmendefinition, wo wir Qualität messen und sehen können. Wir haben festgelegt, dass man drei Ebenen dafür hat. Auf der Ebene des Könnens, auf der Ebene des Wissens und auf der Ebene der Haltung. Mit welchem Können, welchen Fähigkeiten gehe ich, wenn ich jetzt eine qualifizierte Integrationsfachkraft bin, in meine alltägliche Arbeit?

Welches Wissen brauchen ist dazu, welches Know-how, aber auch welche Haltung, dass ich den Inklusionsbegriff verwende und nicht von der Integration ausgehe. Wer bestimmt, was Qualität ist und was nicht Qualität ist müssen wir so zusagen auf mehreren Ebenen sehen. Es gibt einerseits Menschen, die eine Dienstleistung von den Integrationsfachkräften in Anspruch nehmen, die müssen mithelfen zu definieren, was heißt für mich Qualität?

Gleichzeitig natürlich muss auch eine Person, die für diese Leistung bezahlt, das ist nicht immer die Person, die die Dienstleistung in Anspruch nimmt, definieren, was für sie gute und was schlechte Qualität ist. Natürlich auch die Personen, die eine Ausbildung in Anspruch nehmen, auch die haben einen eigenen Anspruch wie sie Qualität sehen, wie ihre Ausbildung durchgeführt werden sollte.

Walter Lindner (Moderator): Frau Pfeifenberger! Frau Feuerstein hat vorher von erlernten Fähigkeiten gesprochen. Welche erlernten Fähigkeiten bedeuten Qualität und welche Nachteile gibt es aus erlernten Fähigkeiten?

Ulrike Pfeifenberger: Erlernte Fähigkeiten setzen sich aus einem theoretischen Teil zusammen, aber bei der Theorie alleine kann es nicht bleiben. Wichtig ist die praktische Umsetzung. Hier kommt für mich ganz zentral noch die Haltung dazu, das heißt ich kann Theorie gelernt haben aber wenn ich die entsprechende Haltung nicht dahinter habe, dann wird die ganze Theorie nichts helfen.

Das heißt, das ist für die Qualität sehr mitbestimmend für mich. In Bezug auf Qualität sehe ich es für ganz wichtig, die Rolle von Betroffenen als Auftraggeber zu sehen, weil sie natürlich ganz maßgeblich mitbestimmen was für sie Qualität ist, denn sie sind diejenigen, die die Angebote nutzen und das heißt , das Angebot sollte sich danach richten und nicht umgekehrt.


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