Inhalt:
."Rückblick mit Ausblick" - Menschen mit intellektueller Behinderung von 1945 bis übermorgen
Einblicke in die Parlaments-Tagung vom 5. Dezember 2005
Ernst Berger wurde 1946 geboren und ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie vom Neurologischen Rehabilitationszentrum Rosenhügel.
Am Beginn seines Vortrages über das Thema "Rückblick mit Ausblick" erzählt Ernst Berger diese Kindheits-Erinnerung:
"Ich habe in Kagran in der Donaustadt gewohnt. Wenn ich mit meiner Mutter einkaufen gegangen bin, dann sind wir an der Wohnung einer Familie vorbeigegangen, die einen jungen behinderten Sohn hatte.
Er hat manchmal aus dem Fenster hinaus geschaut und hinaus gerufen, wenn jemand vorbei gegangen ist. Heute weiß ich, dass es eigentlich ein Wunder ist, dass es diesen behinderten Menschen damals gab. Die Nationalsozialisten haben ihn nicht vernichtet. Das Entscheidende daran ist, dass er der einzige behinderte Mensch war, den ich in meiner Jugend kennen gelernt habe."
Die Geschichte von Menschen mit Lernschwierigkeiten war ein Teil einer Parlaments-Tagung, die die Lebenshilfe Österreich gemeinsam mit Caritas Österreich, Diakonie Österreich, Integration Österreich, Jugend am Werk und Vienna People First gemacht hat. Man versuchte bei der Tagung auch die Frage zu beantworten, wie es mit moderner Behinderten-Arbeit in der Zukunft weitergehen kann.
Das Wichtigste an dieser Tagung war das Gespräch zwischen Politikerinnen und Politikern und den Menschen mit Behinderung selbst. Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter sprachen über ihre Wünsche und Forderungen. Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter sind Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung, die sich selbst vertreten und für sich selbst sprechen.
Franz-Josef Huainigg von der Österreichischen Volkspartei,
Christine Lapp von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs,
Helene Partik-Pable von der Freiheitlichen Partei Österreichs,
und Theresia Haidlmayr von den Grünen
haben das erste Mal im Parlament mit den Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern über ihre Forderungen gesprochen.
Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter sprechen selbst über ihre Forderungen und Wünsche
Es war plötzlich ganz einfach. Die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter haben über ihre Forderungen und Wünsche gesprochen. Alle waren konzentriert. Die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter haben klar gesprochen. Im Parlament passiert es selten, dass Menschen so klar und natürlich sprechen.
Thomas Weissenbacher kommt vom
Verein Vienna People First. Sein Schwerpunkt ist das falsche Bild, das es im Fernsehen und in den Zeitungen gibt, wenn es um Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung geht.
Er sagt: "Wir wünschen uns regelmäßige Sendezeiten im ORF für die Anliegen und die Lebensumstände von Menschen mit Lernschwierigleiten - ähnlich wie in der Sendung "Heimat fremde Heimat".
Wir wollen nicht nur in der Vorweihnachtszeit im Rahmen von Licht ins Dunkel, sondern auch das übrige Jahr als gleichberechtigte Bürgerinnen und Bürger ernst genommen werden.
Wir erhoffen uns, dass mehr Berichterstattung mit uns und von uns, bei den Österreicherinnen und Österreichern mehr Verständnis für unsere Bedürfnisse, unsere Stärken und unsere Schwächen erzeugen kann."
Gerhard Flöttl kommt auch vom Verein Vienna People First.
Er forderte eine Unterstützung für den Verein People First, damit die Menschen im Verein besser arbeiten können.
Er sagt: "Im Behindertengesetz soll es Anspruch auf Unterstützung für die Arbeit von People First Gruppen geben."
Brigitte Kochseder kommt von der Diakonie Österreich.
Sie schreibt gerade ein Buch und spielt in einer Theatergruppe.
Sie sprach bei der Tagung über ihren Wunsch nach finanzieller Unterstützung bei der Veröffentlichung des Buches und für die Weiterbildung als Schauspielerin und Tänzerin.
Thomas Pühringer kommt von der Diakonie Österreich.
Er kritisierte als politisch Interessierter, dass es für Menschen mit Lernschwierigkeiten keine Möglichkeiten auf Mitbestimmung und Mitgestaltung in der Politik gibt. Er möchte selbst aktiv mitarbeiten.
Irmgard Kurz ist Elternvertreterin von Integration Österreich.
Sie fordert vor allem das Recht auf Bildung.
Sabine Franz kommt von Jugend am Werk.
Sie möchte, dass ein Gesetz gemacht wird, in dem steht, dass es in jeder Organisation einen gewählten "Werkstätten-Rat" geben muss. In Deutschland gibt es das zum Beispiel schon.
Sabine Franz sagte: "Es muss in jeder Organisation gewählte Werkstättenräte geben, so dass auch alle behinderten Menschen
mitbestimmen können." Sie forderte auch eine Erhöhung des derzeitigen "Taschengeldes".
Susanne Duraz kommt auch von Jugend am Werk.
Sie kritisierte, dass es keine Sozial-Versicherung in den Werkstätten gibt und auch keinen Anspruch auf Pension.
Sie fragte: "Warum gilt das Arbeitsrecht nicht auch für Menschen mit intellektueller Behinderung?"
Sie sprach auch von basalen Gruppen und von schwerst behinderten Menschen. Sie forderte mehr Geld für diese Gruppen, so dass es auch mehr Geld für Assistentinnen und Assistenten gibt, die den schwer behinderten Menschen helfen können.
Zum Schluss sprach Heidi Tomaschek
von der Lebenshilfe Wien.
Sie ist seit 1999 bei den Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern der Lebenshilfe. Ihr Schwerpunkt ist das Alter und die Pension. Sie möchte im Alter in ihrer Wohnung bleiben und nicht ins Altersheim "verfrachtet" werden.
Sie sagte:
"Ich bekomme Taschengeld und keinen Lohn, obwohl wir erwachsen sind! Und wann kann ich eigentlich in Pension gehen?"
Auf der Tagung gab es eine besondere Stimmung. Es gab Menschen mit Behinderung, die für sich gesprochen haben. Es gab Menschen, die zugehört haben. Und es gab Menschen, die vielleicht nicht alle Worte verstanden haben, die aber vielleicht im Gefühl verstanden haben, was die anderen gesagt haben.
Es gab Menschen mit Behinderung bei der Tagung, die zum ersten Mal ein Interview gemacht haben. Dabei haben sie sich das erste Mal in der Öffentlichkeit ernst genommen gefühlt.
Zuerst waren diese Menschen zurückhaltend. Sie haben das erste Mal in ein Mikrofon gesprochen. Dann sagten sie, was ihnen wichtig ist. Sie sind selbstbewusster geworden.
"Die Welt braucht keine
behinderten Menschen.
Aber da sind sie trotzdem..."
Diesen Satz sagte der behinderte Künstler und Dichter
Georg Paulmichl.
Dr. Maria Bruckmüller hat diesen Satz zu Beginn ihres Vortrags wiederholt. Sie ist Psychologin und Heilpädagogin.
Sie sprach davon, dass es bis heute noch nicht gelungen ist, Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Einschränkungen zu integrieren. Das heißt, dass es noch immer nicht genug Gesetze gibt, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung
gleich gut arbeiten und leben können wie Menschen ohne Behinderung.
Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung arbeiten noch immer oft in "Beschäftigungs-Werkstätten" und haben keine "richtige" Arbeit. Sie sprach davon, dass es für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung keine fixen Arbeits-Zeiten, keine Urlaubs-Zeiten gibt. Es fehlt auch die Anrechnung von Pensions-Zeiten.
Es fehlt ein eigener Versicherungs-Schutz, wenn Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung krank werden. Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung finden es ungerecht, dass sie nur "Taschengeld" statt einem richtigen Lohn erhalten.
Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung wollen ihr Leben selbst bestimmen und zwar in allen Bereichen. Sie wollen zum Beispiel selbst bestimmen, wie sie wohnen wollen.
Sie wollen selbst bestimmen, ob sie eine Partnerin oder einen Partner haben wollen. Für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung ist Sexualität wichtig geworden.
Das hat zu Streit mit Eltern oder anderen Begleit-Personen geführt. Dr. Maria Bruckmüller erklärte, dass der Grund für diesen Streit verschiedene Gefühle sind.
Diese Gefühle sind zum Beispiel
• die Angst von Menschen ohne Behinderung,
dass sie die Macht verlieren
• die Angst von Menschen ohne Behinderung,
dass die Menschen-Rechte wirklich
für alle Menschen gelten
• dass Menschen ohne Behinderung,
Menschen mit Behinderung nicht als
gleichwertige Partner sehen wollen
Dr. Maria Bruckmüller sagte auch:
Es darf nicht mehr vorkommen, dass ein Mensch mit Lernschwierigkeiten im Alter wohin kommt, wo er niemanden kennt, nur deswegen, weil es da in einem Alten- oder Pflegeheim
einen freien Platz gibt.
Überlegen wir, was wir in dieser Hinsicht für uns selbst wünschen!
Und was ist übermorgen?
Dr. Maria Bruckmüller forderte in ihrem Vortrag, dass es ein Grundrecht sein muss,
• dass Menschen mit schwerer oder mehrfacher Behinderung nicht ausgeschlossen werden,
• dass Menschen mit Behinderung so wohnen können,
wie sie möchten und wie es zu ihrem Alter passt
Dieses Grundrecht muss in einem Gesetz stehen.
Der Fortschritt ist eine Schnecke...
Behinderung und Alter
Ernst Berger sagte in seinem Vortrag:
"Es ist eine Schande, dass wir erst seit wenigen Jahren beginnen nachzudenken, wie dieses Problem zu lösen ist. Wir wussten ja seit Jahren, dass sich dieses Problem auch in diesem Land stellt, nachdem die Generation nach 1945 jetzt alt wird und die vorige Generation ermordet wurde. Wir wussten das seit langem.
Erst seit wenigen Jahren wurde begonnnen, über diese Probleme nachzudenken."
Behinderung und Freizeit
Ernst Berger meinte in seinem Vortrag:
"Es geht also darum zu verstehen, dass Menschen nicht nur ein Bett und ein Dach über dem Kopf brauchen, dass sie nicht nur Tages-Beschäftigung brauchen, sondern dass sie auch Freizeit brauchen und das Recht auf Persönliche Assistenz haben für die Gestaltung ihrer Freizeit."
Wo ist die bio-psycho-soziale Betrachtung?
Eigentlich gibt es heute statt dem Biologismus eine neue bio-psycho-soziale Betrachtung des Menschen. Die hat sich leider bis heute nicht allgemein durchgesetzt.
Bio-psycho-soziale Betrachtung bedeutet, dass man den Menschen in seiner Ganzheit sieht.
Ernst Berger sprach vom Biologismus, der zum Beispiel der Grund dafür war, dass Menschen mit Behinderung von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Der Biologismus ist noch immer verbreitet.
Ernst Berger meinte: "Hier droht uns eine echte Gefahr, der wir wach entgegen sehen müssen und die wir als Gefahr für die Entwicklung der Lebensbedingungen behinderter Menschen erkennen müssen."
Die Psychiatrie und ihre ewige Hypothek
Ernst Berger sprach auch davon, dass die Psychiatrie mit schuld ist, dass Menschen mit Behinderung von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Die Psychiatrie hat getötet und besitzt nun eine ewige Hypothek.
Dialoge, die Früchte tragen?
Wie Herr Weissenbacher schon erwähnt hat, möchten Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung nicht nur im Advent ernst genommen werden.
Sie möchten ihre Anliegen selbst vorbringen. Sie möchten, dass man ihnen zuhört und ihre Anliegen ernst nimmt.
In Zukunft geht es darum, dass das, was die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter sagen auch gemacht wird. Auch das, was die Abgeordneten sagten, sollte gemacht werden.
Franz-Josef Huanigg von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) sagte:
"Die betroffenen Menschen wissen selbst am besten, wie ihre Zukunft gestaltet werden soll."
Er ladet immer wieder betroffene Expertinnen und Experten zu Gesprächen und Arbeitsgruppen ein. Eine wichtige Neuerung ist für ihn das Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz, das es seit 1. Jänner 2006 gibt.
Wichtig ist auch die Abschaffung der Schulunfähigkeit. Franz-Josef Huanigg sagte auch, dass es noch sehr viel zu tun gibt.
Er möchte die Forderungen der People-First-Bewegung unterstützen. People First will zum Beispiel, dass im Gesetz steht, dass es einen Werkstätten-Beirat und einen Wohn-Beirat geben soll. Franz-Josef Huanigg fand die Vorträge im Parlament sehr wichtig.
Er bedankte sich bei den Betroffenen dafür, dass sie so offen waren.
Christine Lapp von der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) sprach davon, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung einen "Marathonkampf" führen, bei dem sie nicht locker lassen dürfen.
Sie fand es sehr wichtig, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung als Expertinnen und Experten für sich selbst sprechen.
Sie sagte: "Alle sollen gemeinsam arbeiten, lernen, spielen und Spaß haben können." Es ist falsch, dabei zu sparen.
Sie sprach auch davon, dass es wichtig ist, nachzudenken, wie wir Menschen im Alter behandeln. "Alt werden wir alle, daran können wir nichts ändern, aber an der Form, wie man alt wird, sehr wohl."
Helene Partik-Pable von der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) ist selbst Mutter einer behinderten Tochter.
Oft sind die Angehörigen oder Assistentinnen und Assistenten
sehr wichtig für behinderte Menschen. Sie sollen in einer gewohnten Umgebung und mit vertrauten Menschen alt werden können.
Helene Partik-Pable forderte einen Ausbau der Freizeitassistenz
und dass Freizeit-Einrichtungen so gebaut werden, dass Menschen mit Behinderung sie nützen können. Sie sprach vor allem vom Problem, genug Geld dafür aufzutreiben.
Theresia Haidlmayr von den Grünen sprach davon, dass sie seit 20 Jahren die Anliegen der Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter kennt. Sie möchte, dass sich endlich etwas ändert:
Zum Beispiel, dass
• dass auch Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung, die jeden Tag arbeiten, fix angestellt werden.
Dass sie dann richtige Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer sind und den gleichen Anspruch auf Krankengeld, Urlaub und Pension haben. Sie sprach davon, dass den Politikerinnen und Politikern
der Wille fehlt, das zu ändern.
Ganz hinten schlief ein junger Mann immer wieder ein.
Genauso wichtig wie alle Vorträge bei der Tagung ist es, dass man Menschen mit Behinderungen einfach so nehmen kann, wie sie sind.
Das Wichtigste an dieser Tagung war aber das Gespräch über die Gesetze, die noch fehlen, damit Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung so leben können, wie sie selber möchten.
Wenn es in Zukunft diese Gesetze gibt, ist man endlich dort angelangt, wo man heute schon sein könnte.
Nicht nur im Du werde ich zum Ich -
an der Gesellschaft komme ich nicht vorbei
Professor Germain Weber sprach davon, wie wichtig es ist, dass jeder Mensch am Leben in der Gesellschaft teilnimmt. Nur wenn man am Leben der Gesellschaft teilnimmt, kann man zu einer "wirklichen" Bürgerin oder einem "wirklichen" Bürger dieser Gesellschaft werden.
Deshalb ist es wichtig, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung an dieser Tagung selbst teilgenommen haben und selbst über ihre Anliegen gesprochen haben.
Er sprach auch von der Bedeutung der Autonomie und der Selbstbestimmung. Es geht um die Kontrolle über das eigene Leben
und darum, dass man selbst etwas wählen kann.
Es geht darum, dass man mehrere Möglichkeiten hat, etwas auszuwählen, was passend ist.
Er sagte: "Ohne diese Kontrolle über das eigene Leben wird das menschliche Leben zu einem jämmerlichen Leben, was wir auch sehr genau aus Untersuchungen aus der klinischen Psychologie wissen. Das gilt es weiter zu stärken."
Während der Parlaments-Tagung gab es Musik. Es spielte die Gruppe: "Klangschale".
Unterschiedliche Wirklichkeiten -
gemeinsame Sprache
Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Behinderung möchten ihr Leben selbst gestalten. Das bedeutet auch, dass es wichtig ist, dass man eine gemeinsame Sprache zwischen behinderten und nichtbehinderten Menschen finden muss.
Eine gemeinsame Sprache und Informationen, die für alle zugänglich sind und verstanden werden. Die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter haben direkt und leicht verständlich über ihre Anliegen im Parlament gesprochen, damit alle ihre Anliegen verstehen können.
Worterklärungen
Autonomie
Autonomie bedeutet Unabhängigkeit.
Wenn man autonom ist, kann man selbst bestimmen, was man tun möchte.
Basal
Basal heißt, dass man mit einfachsten Mitteln versucht einen schwerst behinderten Menschen zu erreichen, damit man mit diesem Menschen in Kontakt kommt.
Bio-psychisch-soziale Betrachtung des Menschen.
Es geht darum, dass man den Menschen in seiner "Ganzheitlichkeit" sieht.
Der Mensch ist mehr als nur der Körper. Der Mensch besteht aus mehreren Systemen, einem biologischen, einem psychischen und einem sozialem. Der Mensch ist abhängig von allen Systemen und kann alle beeinflussen.
Es ist nicht nur wichtig wie ein Mensch geboren wurde, zum Beispiel mit einer Behinderung, sondern wie der Mensch aufgewachsen ist, und welche persönliche Geschichte der Mensch hat.
Biologismus
Im Biologismus wird alles, was der Mensch ist und macht nur biologisch erklärt.
Auch die Werte und moralischen Vorstellungen der Menschen werden zum Beispiel mit dem Verhalten von Tieren verglichen.
Viele politische Richtungen wie zum Beispiel der Nationalsozialismus haben den Biologismus für ihre Zwecke benutzt. Im Biologismus werden Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung als "Recht des Stärkeren" gesehen.
Im Biologismus sagt man, dass der Unterschied zwischen den Menschen, die die andern unterdrücken und denen, die Opfer sind, angeboren ist.
Hypothek
Eine Hypothek ist eigentlich ein Sicherungs-Mittel für einen Kredit. Hier bedeutet Hypothek eine besondere Belastung.
Interview
Ein Interview (gesprochen: intevju) ist eine Befragung. Eine Person wird zu einem bestimmten Thema befragt.
Sozial-Versicherung
Die Abkürzung für Sozial-Versicherung ist SV:
Zur SV gehören Unfall-Versicherung, Kranken-Versicherung, Arbeitslosen-Versicherung und Pensions-Versicherung.
Die Sozial-Versicherung ist eine Pflichtversicherung.
Sendungsverantwortlich: Julia Wolkerstorfer