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.»Sale and Lease Back« von Heilbehelfen in NÖ
In einem Brief an das Gesundheitsministerium hat die Niederösterreichische Gebietskrankenkasse ihre "Sale und Lease-Back"-Variante verteidigt. Auf konkrete Vorbehalte von Betroffenen wurde nicht eingegangen. Stattdessen unterstellte sie einem engagierten Freak-Redakteur im Rollstuhl "Halbwahrheiten" und "Panikmache".
Eine Reaktion des Chefredakteurs:
Sehr geehrte Damen und Herren der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse!
Leider scheinen mir die Angaben von Seiten der NÖGKK in irreführender Weise unrichtig: Wenn nun nämlich geschrieben wird: »Dabei ist jedoch nicht nur die betragliche Höhe der Angebote entscheidend, sondern "insbesondere" auch die Erfüllung der in der Ausschreibung geforderten und auf hohem Qualitätsniveau basierenden Erfordernisse«, dann sollten doch die Bedingungen für die Konsumenten der Heilbehelfe höher gewichtet sein als die Kostenfrage. Das Wort »insbesondere« erweckt hier den Eindruck, dass in erster Linie auf die Qualität geachtet werde.
Dies scheint aber nicht so zu sein: Denn wenn es nun stimmt, dass das Kriterium des Preises eine Relevanz von zwei Dritteln hat und Erreichbarkeit der Firma (Standort) und Lieferzeit zusammen nur mit ca. einem Drittel gewichtet sind (was in diesem Schreiben ja auch nicht widerlegt wird), dann bedeutet das, dass sich das »hohe Qualitätsniveau« also in erster Linie auf billigere Kosten bezieht und nur zu einem Drittel auf die Qualität für die Betroffenen.
Wichtige Fragen wurden leider überhaupt nicht beantwortet, und nur mit dem Ausdruck »Halbwahrheiten« abgetan, wie etwa:
⇒ Was passiert, wenn sich die Firma aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht mehr in der Lage sieht, mit derzeit vereinbarten Mieten das Auslangen zu finden?
⇒ Wird dann der Verkauf der Heilbehelfe, die dann im Eigentum der bestbietenden Firma sein werden, rückabgewickelt und die NÖGKK (die dazu dann auch noch in der Lage sein wird??) verwaltet dann wieder die Heilbehelfe?
⇒ Oder lässt man die Firma in Konkurs gehen?
⇒ Oder gibt die GKK nach und zahlt höhere Mieten, bringt sich dann aber um den jetzt propagierten Spareffekt?
⇒ Warum soll die Lösung, ein privates Monopol in ganz Niederösterreich einzurichten, das aus den Mitteln der Sozialversicherungsbeiträge bezahlt wird, volkswirtschaftlich günstiger sein? Das widerspricht doch den Gesetzen der Marktwirtschaft, die zur Senkung der Preise einen fairen Markt und Wettbewerb benötigt!
Wenn es also »Halbwahrheiten« geben sollte, bitte ich um Aufklärung für uns und alle Leser und Hörer von Freak-Radio, wir werden dann fair und umfassend wie immer darüber berichten.
Unter den gegebenen Umständen halte ich die Ausdrücke »Halbwahrheiten« und »Panikmache«, die Sie meinem Mitarbeiter, Herrn Meia (vgl. etwa "Neue Details um die Ausschreibung ...") unterstellen, jedenfalls für unangebracht
und verbleibe mit neugierigen Grüßen
Gerhard Wagner
Chefredakteur von Freak-Radio
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PS: Weder auf dieses Schreiben noch auf Anfragen von Freak-Radio davor hat die Gebietskrankenkasse reagiert. Auch obiges Faksimile mit dem Vorwurf der Halbwahrheiten und Panikmache wurde nicht direkt an Freak-Radio adressiert, sondern nur Dritten hinterbracht. Was von diesem Stil zu halten ist, darüber können sich unsere Leser und Hörer wohl selbst ein Bild machen.