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.Soziale Ausgrenzung
Noch immer sind mit diesem Thema viele Menschen konfrontiert. Auch Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige können schnell Erfahrungen von Ausgrenzung machen. Freak-Radio geht der Frage nach, was die Gründe für Ausgrenzung sind und welche unterschiedlichen Erfahrungen es gibt.
Diese Sendung können Sie hier kostenlos als MP3 anhören.
»Soziale Ausgrenzung ist ein Prozess, durch den bestimmte Personen an den Rand der Gesellschaft gedrängt und durch ihre Armut an der vollwertigen Teilhabe gehindert werden. Statt als Ausgrenzung aus der Gesellschaft muss Exklusion als Ausgrenzung in der Gesellschaft verstanden werden. Erst dann werden die Ausgeschlossenen wieder in den Verhältnissen sichtbar, die sie ausschließen und mit denen sie sich auseinandersetzen. Die Ausgegrenzten sind Teil der Gesellschaft, auch wenn sie nicht an ihren Möglichkeiten teilhaben«. Das sagt der Berliner Universitätsprofessor für Soziologie Martin Kronauer.
Menschen, die sozial ausgegrenzt werden, werden auch als „depriviert“ bezeichnet. Der Begriff kommt vom lat „privare“ = berauben. Die Psychologie benennt mit Deprivation einen psychischen Zustand der Entbehrung, der dadurch entsteht, dass das Individuum seine ursprünglichen oder erlernten Bedürfnisse nicht oder nur unzureichend befriedigen kann. Deprivation bezeichnet allgemein den Zustand der Entbehrung, eines Entzugs von etwas Vertrautem, eines Verlustes, eines Mangels oder einer sozialen Benachteiligung. Das sagt die österreichische Armutskonferenz.
Die heutige Sendung von Freak-Radio aus dem ORF-RadioCafe beschäftigt sich mit genau diesem Thema, der sozialen Ausgrenzung, die nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch viele Angehörige spüren. Was diese soziale Ausgrenzung in der Praxis bedeutet, darüber soll in der nächsten knappen halben Stunde diskutiert werden: Es begrüßt Sie am Mikrophon Gerhard Wagn
Und ich begrüße auch gleich die Diskussionsteilnehmerinnen:
· Valerie Clarke vom Verein DieSachwalterin und Assistenz 24
· Renate Költringer (am Telefon)
· und unsere Expertin Frau Gerda Ressl vom Verein Behindertenombudsmann:
FRAGEN und PERSPEKTIVEN
Frau, die in einer selbständigen Wohnung lebt, bekommt jedoch keine Unterstützung und so ist das Ziel des selbständigen Wohnens
Költringer: wird von ihrem Sohn Wolfgang Schwarz erzählen, und wie und warum die Sachwalterschaft entzogen wurde, welche Konflikte es gibt und warum Sie bereits seit mehreren Jahren einen Prozess führen muss: Sie ist Mutter eines Sohnes mit Autismus. Im Zuge einer anonymen Anzeige wurde ihr das Sorgerecht und die Sachwalterschaft für ihr Kind entzogen. Nach einem Freispruch bei Gericht änderte sich danach jedoch nichts an dieser Situation. Sie sieht ihren Sohn nur noch relativ selten.
Schluss
Im Mai 2015 haben die Selbstvertretungsgruppe "Wir für Alle" und SelbstbestimmtLeben OÖ für Menschen mit Lernschwierigkeiten mit dem Titel "Wir sprechen für uns selbst" folgende einfache Resolutionspunkte verfasst, die für alle gelten sollten:
→ Wir fordern mehr Selbstbestimmung für Menschen mit einfacher Sprache.
→ Wir fordern schulische Inklusion und bessere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
→ Wir fordern einfache Sprache immer und überall.
→ Wir fordern gerecht bezahlte Arbeit.
→ Wir fordern Persönliche Assistenz für Menschen, die einfache Sprache brauchen.
→ Wir fordern leben, wohnen und arbeiten zu können wie andere Menschen auch.
Damit sind wir wieder am Ende der Sendung. Ich bedanke mich bei den Mitdiskutanten hier im Studio, bei den Zuhörern hier im KulturCafe und vor den Geräten und für die technische Unterstützung bei
Am Mikrophon verabschiedet sich Gerhard Wagner.
Musik: Ratatat(Indie-Rock-Band)
- Dateien:
- 20150707SozialeAusgrenzung.mp3