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Spurensuche in Hartheim
Das Renaissanceschloss Hartheim war eine Tötungsanstalt des NS-Regimes. 30.000 Menschen mit Behinderung, aber auch KZ-Häftlinge wurden mit Gas ermordet. Welche Auswirkungen haben die Gräueltaten von damals auf die Wahrnehmung von behinderten Menschen heute? Erlebt die Eugenik eine Renaissance?
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Heute ist das Schloss Hartheim, gelegen in Oberösterreich zwischen Linz und Eferding, ein Lern- und Gedenkort. In Hartheim wurde in den vergangenen zehn Jahre eine umfangreiche Opferdatenbank erstellt, die bis dato rund 23.000 der vermuteten 30.000 Opfer namentlich und mit biografischen Daten erfasst.
Freak Radio diskutierte mit dem Historiker Florian Schwanninger, dem Psychotherapeuten Johannes Neuhauser und der Autorin Waltraud Häupl über die Hintergründe der NS-Massenvernichtung und über die Schwierigkeiten noch Jahrzehnte danach, die Geschichte aufzuarbeiten.
Zu den DiskutantInnen:
Florian Schwanninger arbeitet als Historiker in der Gedenkstätte Hartheim. Er veröffentlichte Forschungsarbeiten u.a. im Sammelband "Tötungsanstalt Hartheim" (herausgegeben von Brigitte Kepplinger, Gerhart Marckhgott und Hartmut Reese).
Johannes Neuhauser arbeitet heute als Psychotherapeut. In den 1980er Jahren drehte er, gemeinsam mit Andreas Gruber und Egon Humer, den Film "T4 - Hartheim 1, Leben und Sterben im Schloß".
Waltraud Häupl entdeckte Ende der 1990er Jahre, dass ihre Schwester während der NS-Zeit am Wiener "Spiegelgrund" für medizinische Versuche missbraucht und getötet worden war, und arbeitete in der Folge die "Spiegelgrund"-Geschichte auf. Mittlerweile hat sie drei Bücher veröffentlicht: "Die ermordeten Kinder vom Spiegelgrund", "Der organisierte Massenmord an Kindern und Jugendlichen in der Ostmark 1940-1945", "Spuren zu den ermordeten Kindern und Jugendlichen in Hartheim und Niedernhart" (alle erschienen im Böhlau Verlag).