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Startschuss: Sozialmarie 2010
Die Sozialmarie, der Preis für soziale Intervention, wird am 1. Mai 2010 bereits zum sechsten Mal vergeben. Die diesjährige Einreichfrist hat indes gerade erst begonnen. Von 1. Dezember bis 15. Februar können Unternehmen, Partner aus der Sozialwirtschaft oder der öffentlichen Verwaltung ihre Sozialprojekte einreichen. Dieses Jahr sind erstmals auch Projekte aus ganz Ungarn zugelassen.
Pressekonferenz als Auftakt zur Sozialmarie 2010
Die Sozialmarie wurde im Jahr 2005 erstmals von der Unruhe-Privatstiftung vergeben. Seit dem Spatenstich hat sich die Konzeption der Preisverleihung aber weiterentwickelt. „Wir erweitern das Einreichgebiet auf ganz Ungarn und freuen uns auch heuer wieder über zahlreiche Einreichungen aus unserem Nachbarland“, erzählt Sozialmarie-Initiatorin Wanda Moser-Heindl. Schon 2009 gab es von 66 ungarischen Einrichtungen sechs Preisträger. Neben österreichischen und ungarischen Projekten gibt es auch Einreichungen aus Tschechien, der Slowakei, Polen, Kroatien, Slowenien und Deutschland, allerdings gilt hier ein 300-Kilometer-Radius ausgehend von Wien.
„Über Sozialpolitik soll nicht nur geredet werden, sie soll auch praktisch gelebt werden“ zeigt sich Bundessozialminister Hundstorfer vom Preis für soziale Integration überzeugt und bedankt sich bei den Initiatoren. Wander Moser-Heindl freut sich über diese Zusammenarbeit, da „er der erste Sozialminister ist, der sich für die Sozialmarie engagiert, obwohl wir ihn nur auf gut Glück angeschrieben haben“.
Jury und Ehrenschutz
Die Kriterien für die Sozialmarie sind innovative Projektideen, Zielgruppe, Umsetzung und die Außenwirkung. Die Siegerprojekte werden in drei Phasen ermittelt. Aus den Einreichungen werden der Jury 25 Vorschläge überreicht. Die Jurymitglieder, darunter auch die Journalistin Barbara van Melle, können ihrerseits noch je zwei weitere Projekte nominieren. Daraus werden insgesamt 15 Preisträgerobjekte gewählt, von denen sieben in die engere Auswahl kommen und aus denen drei Hauptpreise ermittelt werden.
Die Sozialmarie steht dieses Jahr unter dem Ehrenschutz von Dr. Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, ihrem Ehemann Dr. Fritz Panzer, Geschäftsführer des Verlages Überreuter, und Miklos Vámos, einem Schriftsteller und Moderator aus Ungarn. Johanna Rachinger empfindet es als „eine Ehre, für den Ehrenschutz von Sozialmarie ausgewählt worden zu sein“. Das Projekt biete Solidarität mit jenen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. „In einer politisch stabilen Gesellschaft sind soziale Gerechtigkeit und Wärme sehr wichtig“, so die Direktorin der Nationalbibliothek. Die Ehrenschützer haben die besondere Aufgabe, ein Projekt auszuwählen und besonders zu unterstützen. Im Vorjahr engagierte sich Michael Niaravani im Rahmen der Sozialmarie mit dem Projekt „Bildungsangebot für und von Asylwerberinnen“.
Obersteirische Preisträgerin 2009
Für Aufsehen sorgte 2009 das steirische Kapfenberg. Die Initiative „Zukunft für alle“ von Bürgermeisterin Brigitte Schwarz gewann den 2. Preis. Nachdem sie in der Zeitung einen Artikel über Armut in Österreich gelesen hatte, beschloss sie, in der 22.000-Einwohner-Stadt ein neues Sozialprojekt zu schaffen. Die Maßnahmen reichen von einer Akticard, Vergünstigungen für Schullandwochen bis hin zu einer Chipkarte für günstigere Lebensmittel. Eine Lebensmittelkette in Kapfenberg hat sich bereit erklärt, allen Kartenbenützern einen Einkaufsrabatt von 30-50% zu gewähren. Von 22.000 KapfenbergerInnen benutzen derzeit rund 900 diese Karte. Die Bürgermeisterin sieht einen Trend: „Es werden immer mehr, die sich trauen zu kommen, und auch in der Bevölkerung werden Berührungsängste abgebaut“.
Über die Sozialmarie wurde in den letzten Jahren auch viel geforscht. Marc Diebäcker ist in seiner Studie zu folgendem Ergebnis gekommen: „Die Sozialmarie hat die Debatte um soziale Innovation in Österreich wesentlich vorangetrieben“. Ein großer Erfolg für die Sozialmarie, die 2010 zum sechsten Mal vergeben wird. Freak-Radio hat mehrfach berichtet.
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Projektes "Lebens- und Arbeitswelten" erschienen.
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