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.Teure Prophylaxe?
Viele Mediziner sagen es: Vorsorgen kann zu höherer Lebensqualität in späteren Lebensjahren führen. Vieles, was heute behandelt wird, spart auch morgen mühsame und teure Behandlungen. Also wäre es doch logisch, hier besonders intensiv tätig zu sein.
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Doch es gibt mehrere Haken: Viele Menschen wissen gar nicht, was sie für eigene Gesundheit langfristig tun könnten. Und auch Maßnahmen der Vorsorge verursachen Kosten. Zwar gibt es Vorsorgeuntersuchungen. Doch es gibt Forderungen von Experten, die sagen: Wenn man da heute investiert, wird man in wenigen Jahren einen signifikanten Effekt haben.
Der Frage von Sinn oder Unsinn der Prophylaxe möchte Gerhard Wagner mit seinen Gästen in dieser Sendung auf den Grund gehen.
Zur Sendung
"Gesundheitsvorsorge ist eine gute Investition in die Gesellschaft. Reparaturmedizin hat Menschen in vielen Bereichen geholfen, aber Medizin darf nicht bei Reparaturmedizin stehen bleiben. Maßnahmen sind dabei vor allem im Bereich der Lebensverhältnisse der Bevölkerung, wie beispielsweise in Schulen und Gemeinden, zu setzen, da hier konkret die Lebenssituation der Menschen verbessert werden kann. Im schulischen Bereich sei vor allem auf die Ernährung der Kinder zu achten. Trotz der hohen Ausgaben für das Gesundheitssystem ist man jedoch gefordert, effizient mit den begrenzten Ressourcen umzugehen."
Das obere Zitat stammt von Gesundheitsminister Alois Stöger. Und es umreißt viele Aspekte der heutigen Sendung. Wir sprechen heute über das Thema: Teure Prophylaxe?
Teuer ist dabei in einem Doppelsinn zu verstehen. Denn die Gesundheitsvorsorge oder Prophylaxe kann nachweislich die Lebensqualität in späteren Lebensjahren erhöhen. Andererseits kostet sie Geld. Abzuwägen, wie sehr sich die Mehrkosten heute auf die Zukunft auswirken können, ist daher gefragt. Immerhin können teure und mühevolle Behandlungen vermieden werden, wenn man heute frühzeitig die Weichen anders stellt oder Krankheiten rechtzeitig erkennt. Doch sind diese Investitionen im Zeitalter des Sparens auch wirklich möglich?
Auch im Gesundheitsministerium hat man sich mit Gesundheitsprophylaxe, insbesondere im Bereich der gesunden Ernährung auseinandergesetzt. Eine Beteiligung von Vertretern aus dem Gesundheitsministerium konnte nicht zustande kommen.
Diesmal nehmen an der Sendung teil: Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze von der Medizinischen Universität Wien als Vertreter des Grünen Kreuzes für Gesundheit:
und Dr. Erich Wolfrum von der Selbsthilfegruppe “Aktive Diabetiker Austria”
Es werden drei Formen der Gesundheitsvorsorge unterschieden:
- Primäre Gesundheitsvorsorge: Dazu zählen etwa Impfungen. Damit können in vielen Fällen Krankheiten vermieden werden
- Sekundäre Gesundheitsvorsorge: Hier spielt die Früherkennung eine Rolle. Diese Fragen sind zum Teil ethisch zu bedenken. Bei Diabetes ist die Früherkennung zum Beispiel wichtig. Dafür gibt es spezielle Untersuchungen. Doch auch die Ärzte haben die Aufgabe, etwa bei Übergewichtigkeit aufmerksam
- Tertiäre Gesundheitsvorsorge: Bei dieser Kategorie ist die Krankheit bereits ausgebrochen, aber auch in diesem Stadium kann man durch den Lebensstil den Verlauf positiv beeinflussen.
Trotz einigermaßen spröden Themas findet die Sendung mit viel Augenzwinkern statt. Auch ein Thema wie Prophylaxe kann durchaus unterhaltsam und dennoch auf hohem Niveau sein, wie die Gäste in dieser Sendung gezeigt haben. So macht Dr. Erich Wolfrum von den Aktiven Diabetikern den heiteren, aber ernst gemeinten Vorschlag, wie man seinen Zuckerspiegel testen kann. Zunächst zwei Torten in der Konditorei essen, und dann nach zwei Stunden in der nächsten Apotheke eine Blutuntersuchung machen. Wenn der Blutzuckerspiegel dann mehr als 200 ist, sollte man sofort zum Arzt gehen.
Fragen zur Sendung
- Was versteht man eigentlich unter Prophylaxe?
- Welche Teilbereiche werden durch sie abgedeckt?
- Inwieweit kann medizinische Vorsorge die Lebensqualität erhöhen?
- Kann durch Vorsorge eine Behinderung vermieden oder zumindest der Verlauf gemildert werden?
- Ist Vorsorge tatsächlich billiger als Heilung?
- Wie groß könnten die wirtschaftlichen Ersparnisse sein?
- Welchen Stellenwert hat die Prophylaxe in Österreich?
- Was kann jeder von uns zur Prophylaxe beitragen?
- Links:
- Dateien:
- TeureProphylaxe.mp3