Inhalt:
.Urlaub und Multiple Sklerose
Die Alternative wäre: Na gut, ich bin jetzt da akut erkrankt, habe neurologische Probleme, habe Fieber, und ich möchte gar nicht in dem Land behandelt werden. Dann muss ich ein Flugzeug organisieren, mit dem ich nach Europa zurückfliegen kann. Wenn ich mir das vorher nicht überlegt habe...
Freak-Radio: ... und das entsprechend mit Versicherungen abgedeckt habe....
Univ.Prof. Dr. Kolleger: ... ja natürlich, dann könnte das ziemlich ins Geld gehen: Ein Flug von der Dominikanischen Republik etwa nach Wien, wenn man wirklich gute medizinische Versorgung an Bord haben muss, wie das jüngst bei einem Akutfall geschen ist, kostet an die 700.000 Schilling oder 50.000 Euro!
Freak-Radio: 700.000 Schilling oder 50.000 Euro übersteigt ja bei vielen das Jahreseinkommen bei weitem!
Univ.Prof. Dr. Kolleger: Das heißt natürlich nicht, dass ein absolutes Reiseverbot bei Patienten mit MS besteht, aber es gibt eben Hochrisikoprofile, die eben von den vorher erwähnten Dingen abhängen: Wenn man jetzt vernünftig und vorsichtig in wärmere Länder reist und ganz klar abklärt, welche Impfungen - wenn überhaupt - absolut unerlässlich sind oder wenn man überhaupt kühlere Destinationen wählt - ich meine: Schottland ist auch schön, oder Schweden oder Finnland, oder auch zu bestimmten Jahreszeiten Südafrika, dann senkt man das Risiko.
Was besonders wichtig ist, ist, dass man meiner Ansicht nach sich als Kranker schon einschätzen kann, wie aktiv die Krankheit ist. Es ist natürlich schon so, dass gewisse Impfungen oder auch gewisse äußere Faktoren wie sehr große Hitze oder sehr lange Flüge jemanden eher angreifen, wenn er gerade eher in einer aktiven Phase ist. Wenn man schon seit zwei, drei Jahren eine Ruhe davon gehabt hat, dann kann man auch ein bisschen ein größeres Risiko auf sich nehmen.
Musik
Freak-Radio, Hubert Wallner: Multiple Skleorse ist eine Krankheit, die unangenehm ist, aber sie ist keine plötzliche Erkrankung, sondern man hat sie meistens schon längere Zeit, vor allem wenn man älter ist. Dann ist man vielleicht ein sekundär progredienter Patient, also einer, bei dem es langsam immer schlechter wird. Das heißt, man weiß sehr genau, was tut mir gut, was tut mir nicht gut.
Das heißt, ein MS-Kranker weiß ganz genau, dass er dort nicht hinfliegen kann, oder dass er es nur schwer aushalten wird, drei Stunden in einem engen Flugzeug zu sitzen und er es nicht aushält, dass die Knie drei Stunden lang dauernd abgebogen sind.