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Rubrik: Lesen statt Hören
12. Oktober 2004

Was ist Betroffenen-Mainstreaming?

von Gerhard Wagner

Gerhard Wagner (Moderator): Herr Mizelli Ich habe herausgehört, dass es in diesem Bereich auch sehr um Gleichstellung und Gleichberechtigung zu gehen scheint.

Wolfgang Mizelli: Ja, es geht um Gleichberechtigung.

Gerhard Wagner (Moderator): Inwiefern können jetzt diese Konzepte von "Betroffenen-Mainstreaming" dazu beitragen, dass es zu dieser Gleichstellung, Gleichberechtigung kommt?

Wolfgang Mizelli: Inwiefern beitragen: Das ist im Prinzip ganz einfach, indem einfach wenn es um Projekte für behinderte Menschen geht oder für Betroffene geht, ich nehme jetzt Väter und Mütter hinein, behinderter Töchter und Söhne, dann ist es einfach ein Zeichen der Gleichberechtigung, dass die Leute, die letztendlich von diesen Projekten profitieren sollen, von Anfang an daran mitbeteiligt sind, wie diese Projekte aussehen.

Bernadette Feuerstein: Ich möchte ganz kurz mit einem praktischen Beispiel, was also schon bei der Projektarbeit passiert. Ich denke es ist eine ganz andere Situation wenn jetzt ein paar Experten zusammensetzen und sich überlegen, wir machen jetzt etwas für die Behinderten, wir machen etwas für die Eltern oder wenn dann die behinderten Menschen und Eltern wirklich drinnen sitzen und in dem Projekt man sich überlegen muss, wo treffen wir uns eigentlich.

Dort kommen wir nicht hinein, dort gibt es kein barrierefreies WC und Kinderbetreuung brauchen wir eigentlich auch wenn die Eltern dabei sind. Also da passiert schon in dem ganzen Projekt, in der Entwicklung Sachen, wo auch den Experten klar wird was sie sich in ihren theoretischen Träumen nicht vorstellen und es eben zu Schwierigkeiten kommt, die sich die Experten in ihren theoretischen Vorstellungen nicht gemacht haben.

Gerhard Wagner (Moderator): Das heißt, die schönen Gedanken der Experten und Expertinnen die bekommen zuerst einmal Leben dadurch das es gemacht wird und dann merkt man, dass da und dort auch an Grenzen stoßen kann und dann muss man das in gewisser Weise adaptieren und das ist offensichtlich ein ständiger Prozess, wenn ich das sehe.

Herr Dr.Trompisch. Sie selbst haben in Ihrem Beruf ständig mit Menschen mit Behinderungen zu tun. Ich komme zurück von vorhin habe ich gesagt, dass eben behinderte Menschen gleichberechtigt sein möchten und gleichgestellt werden wollen. Wie sehr kommt das bei dem was Sie tun im Alltag wie sehr sieht man das und nimmt das zu. Ist das Ihr Eindruck, dass das heutzutage nicht mehr wegzudiskutieren ist.


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