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Rubrik: Lesen statt Hören
12. Oktober 2004

Was ist Betroffenen-Mainstreaming?

von Gerhard Wagner

Heinz Trompisch: Ich bin seit mehr als ein Vierteljahrhundert in der Behindertenarbeit im weitesten Sinne tätig und es ist faszinierend die Entwicklung der letzten 25, 26 Jahre zu beobachten.

Damals waren eigentlich die so genannten Experten und damit meine ich Mediziner, Pädagogen, Therapeuten. Psychologen, die diejenigen, die eigentlich für behinderte Menschen das Sagen hatten, ihr Leben bestimmt haben, die Richtung ihres Lebens festgelegt haben unter Außerachtlassung der behinderten Leute selbst und unter Außerachtlassung der Elternanliegen.

Jetzt seit etwa 15 Jahren hat sich in Österreich der Trend durchgesetzt und gefestigt, das behinderter Menschen selber Expertinnen in eigener Sache sind. Zunächst begonnen bei Menschen die körperlich behindert sind, sinnesbehindert sind und erst in späterer Hinsicht bei solchen, die auch psychische Krankheiten haben, geistige Behinderung haben, denen hat man lange Zeit das selbstbestimmt Denken vorenthalten oder auch nicht gefördert.

Nun ist es so, dass Menschen, die eine geistige Behinderung haben, wahrscheinlich nicht in allen Lebensbereichen komplett eigenberechtigt selbstbestimmt leben können. Hilfestellung brauchen und das ist der Moment wo die Angehörigen dazu kommen, die sich in dem Bereich im Wesentlichen als, ich würde sagen, Sprachrohre auch der Menschen mit Behinderung zu verstehen haben. Nicht die eigenen Interessen der Eltern durchsetzen, ich weiß am besten was für mein Kind gut ist, sondern sehr wohl mit zu berücksichtigen, das Kind weiß selber was für das Kind selber gut ist und das dann entsprechend zu unterstützen. So denke ich auch, ist auf der politischen Ebene 8in den letzten Jahren eine Menge weiter gegangen. Bei weitem nicht alles was es wirklich sein soll, aber es sind von der politischen Ebene doch sehr deutliche Schritte gesetzt worden, Expertinnen in eigener Sache unter Miteinbeziehung auch der Angehörigen anzuerkennen und in politische Entscheidungsfindungsprozesse in zunehmendem Maße mit einzubinden.

Gerhard Wagner (Moderator): Ja, liebe Hörerinnen und Hörer. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, Sie könne jetzt mitdiskutieren, wenn Sie wollen. Drehen Sie Ihren Computer auf und schreiben Sie an QSI. Stellen Sie Fragen, wir werden sie im letzten Teil der Sendung behandeln und ich bitte Sie, wenn Sie Fragen haben setzen Sie sich hin und schreiben Sie uns. Wir werden das in die Sendung gleich noch einbeziehen.

Musik

Gerhard Wagner (Moderation): Sie hören Freak Radio auf Mittelwelle 1476 heute Diskussion gehört gelesen zum Thema "Betroffenen-Mainstreaming". Wir haben bereits Reaktionen, mein Aufruf hat gewirkt, und ich habe da eine Frage, die ich gerne auch an den Herren Mizelli - und ich hoffe Sie hören mich noch - stellen möchte und zwar: Welche Vorteile oder Ergebnisse kann die Zusammenarbeit von Eltern behinderter Kinder oder Jugendlicher und erwachsenen behinderten Menschen bringen und wem nützt es am ehesten etwas, gibt es Erfahrungen in diesem Bereich?


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