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Rubrik: Lesen statt Hören
12. Oktober 2004

Was ist Betroffenen-Mainstreaming?

von Gerhard Wagner

Heinz Trompisch: Ich denke das ist schon mitten im Werden. Wenn ich jetzt also an Projekte denke in der Behindertenmilliarde, sind ja Menschen mit Behinderung sehr wesentlich mit einbezogen. Und auch mit in die Evaluierung eingebunden, solcher Projekte.

Veto-Recht in dem Sinne gibt es noch keines, aber es ist auch so, dass diese Projekte gegen den Willen der Betroffenen zumindest nicht mehr so weitergeführt werden und geändert werden. Und ich möchte eines aber jetzt noch aufgreifen, was von Ihnen gekommen ist, Herr Wagner. Dass es wohl auch ein gegenseitiger Prozess ist.

Ich denke, wenn die Frau Brandl sagt, Verstehen ist ihr zu wenig. Geb ich ihr völlig Recht. Aber es ist der allererste Schritt das einander verstehen. Menschen mit Behinderungen, Menschen ohne Behinderungen, Angehörige von Menschen mit Behinderungen. Ich denk da gibt es zum Teil auch historisch gewisse Ressentiments, die gilt es Aufzuarbeiten zum einen und zum anderen würde ich dafür plädieren, dass man nicht nur bei Projekten, dieses "Betroffenen-Mainstreaming" wahrnimmt, sondern dass es ein gesamtgesellschaftlicher Prozess werden soll. Das ist etwas, von dem ich davon ausgehe, dass es nicht von heute auf morgen sein wird können. Und weil hier am Beginn dieser Diskussion immer wieder das Gender-Mainstreaming angesprochen worden ist: Natürlich, das ist allgemein politisch anerkannt, aber wie schauts denn in der Realität für Frauen aus? Nach wie vor: Ein Drittel weniger Einkommen, die Hälfte gesellschaftlicher, enormer Aufholprozess da, auch wenn politisch es klar ist:

Na klar, das muss wohl so sein. Und ich denke genauso wird's auch mit dem "Betroffenen-Mainstreaming" gehen und Betroffene mein ich jetzt wirklich alle. Die Menschen mit Behinderungen, die Menschen ohne Behinderungen, Angehörige von Menschen mit Behinderungen.

Diese Gemeinsamkeit zu verdeutlichen, zu verstehen, zu internisieren und zu akzeptieren und zu leben ist eine enorme Informations und Motivationsaufgabe, die uns alle trifft. Nur bitte, wir müssen realistisch sein, das wird nicht mit dem ersten Jänner 2005 passiert sein. Aber ich denk das ist etwas, an dem wir alle verpflichtet sind zu arbeiten.

Gerhard Wagner (Moderation): Was nach dem ersten Jänner 2005 passieren kann und passieren soll, das werden wir in der nächsten Runde, wir sind schon im letzten Viertel, beleuchten, vorher aber noch ein paar Takte Musik bitte.

MUSIK

Moderator Gerhard Wagner: Ja, mit smartem Schwung haben wir jetzt das letzte Viertel der Diskussion erreicht und ich hab noch eine Frage hereinbekommen und zwar:

Wie sind die Reaktionen in jenen Projekten, in denen Betroffenen-Mainstream stattfindet?


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