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Weg mit akustischen Ampeln?
Viele akustische Ampeln, für blinde Menschen auf stark befahrenen Kreuzungen fast lebenswichtig, erregen die Gemüter. Wer macht mehr Lärm, Ampeln oder der Straßenverkehr? Faszinierende Einblicke über die Abgründe mancher Menschen, die aus Hineinsteigerung anderen den Lebensraum nehmen und ihn lebensgefährlich machen oder dumme und verbesserungswürdige Technik? Zu diesem Thema lädt Walter Lindner anlässlich des "internationalen Tages des weißen Stockes" Gäste ein.
Freak-Radio, Walter Lindner: Einen wunderschönen, guten Abend Ihnen an den Radiogeräten oder PCs bzw. im Radiocafé. Am internationalen Tag des Weißen Stockes begrüßen Sie Robert Korherr für die Technik und Walter Lindner am Mikrofon. Unsere live produzierten Sendungen beinhalten meist Diskussionen zu für behinderte Menschen relevanten Themen. So soll es auch heute sein. Wir haben als Titel einen sehr provokanten gewählt, nämlich: "Weg mit den akustischen Ampeln?". Dazu möchte ich Ihnen gleich unsere Studiogäste vorstellen. Ich begrüße recht herzlich Frau Eva Papst. Sie ist Mitglied des Verkehrsgremiums des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes. Wie kann ein blinder oder sehbehinderter Mensch ohne fremde Hilfe Kreuzungen überqueren? Welche Möglichkeiten hat er da?
Eva Papst: Grundsätzlich ist es so, dass es nicht so schwierig ist, wie es für einen Sehenden scheint. Das liegt einfach daran, dass ein Blinder aufgrund seiner Situation ein gewisses Training, eine gewisse Erfahrung hat. In der Verkehrserziehung wird ihm schon beigebracht, jetzt schon den Kleinkindern, früher erst den Erwachsenen, dass man sich aufgrund des Verkehrs orientieren kann. Das heißt, der anfahrende oder vor Einem querende Verkehr gibt Auskunft über die Ampelphase. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit der akustischen Ampeln. Hier wird ein akustisches Signal ausgestrahlt, wenn grün ist. Für mich bedeutet dies die notwendige Rückversicherung, denn es ist nicht dasselbe, aufgrund der persönlichen Einschätzung einer Situation auf grün zu schließen oder es definitiv mit einem akustischen Signal mitgeteilt zu bekommen.
Freak-Radio: Herr Ing. Günther Ertl! Wie funktionieren diese akustischen Ampeln? Ich nehme an, dass es verschiedene Normen gibt, die man einhalten muss, wenn akustische Ampeln installiert werden.
Ing. Günther Ertl: Es gibt mittlerweile drei Normen, die Ö-Norm V2100, V2101 und V2103. In diesen Normen ist eigentlich Alles festgehalten, was akustische Lichtsignalanlagenzusatzgeräte betrifft.
Freak-Radio: Darf ich nur dazwischen Fragen: Wer bestimmt diese Normen?
Ing. Günther Ertl: Bei der Ö-Norm gibt es ein Gremium. Es ist sehr erfreulich, dass ein Großteil der Gruppe aus blinden und sehbehinderten Menschen besteht, die vorher alle diese Dinge, die man technisch als Unterstützung anbieten kann, testen und danach ihre Meinung dazu sagen.
Freak-Radio: Es wird also nicht über den Kopf der Betroffenen hinweg bestimmt, sondern sie können auch mitreden.