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.Weg mit akustischen Ampeln?
Freak-Radio: Wenn man sich in Wien bewegt, hört man verschiedene Arten von Tonsignalen. Wieso gibt es keine eigene Norm?
Ing. Günther Ertl: Das Tonsignal ist genormt. Es sollte so eine Art elektronisches Metronom sein. Das sollte eher beruhigen, dem Herzton entsprechen. allerdings mit der doppelten Frequenz, 120 bis 180 Mal pro Minute, einem Maschinengewehr ähnlich, hat viele Anrainer in ihrer Ruhe gestört. Das überhaupt dann, wenn das den ganzen Tag gelaufen ist und kein blinder Mensch die Straße überquerte. Daher sind diese weiter geführten Ö-Normen bis dahin gegangen, dass man sogar versucht hat, die Akustiksignalanlagen mit Sendern auszulösen.
Freak-Radio: Bevor wir nun über die Vorzüge oder die störenden Eigenschaften von akustischen Ampeln reden, wollen wir uns ein bißchen musikalisch beruhigen lassen.
Musik
Freak-Radio, Walter Lindner: Sie hören Freak-Radio auf Mittelwelle 1476 KHz bzw. im Internet unter
" target="_blank">http://1476.orf.at
Unter dem Titel "Weg mit den akustischen Ampeln?" diskutieren wir heute über Segen und Fluch dieser Einrichtung. Ich weiß, der Titel dieser Sendung klingt provokant, aber es gibt bereits einige Initiativen von Anrainern, die sich besonders stark gegen dieses laute Geknatter wehren. Herr Gemeinderat KARL, vielleicht können Sie dazu etwas sagen?
Mag. Franz Karl: Ich würde den Titel gerne umändern und sagen: "Her mit den akustischen Ampeln!" Jede neu installierte Ampel müsste aus meiner Sicht eine akustische sein. Bei den anderen müsste man schauen, dass man langsam, oder auch schneller, nachrüstet. Nun zur Problematik: Ich war auch damit konfrontiert, und zwar bei der Ampel Meidlinger Hauptstraße-Arndtstraße. Ich glaube, dass es in 99% aller Fälle möglich sein müsste, das Signal so einzustellen, dass es nicht extrem störend wirkt. Es mag Ausnahmefälle geben. Bei dieser vorhin genannten Kreuzung war es sehr schwierig. Wir sind dort zu der Lösung mit dem Einschalten durch einen Sender gekommen. Ich halte das aber nur für eine Notlösung, denn die akustischen Ampeln sind ja schließlich nicht nur für blinde Menschen da, die dort um die Ecke wohnen und daher einen Sender haben, sondern wenn ein Bürger aus Deutschland, Frankreich oder der Schweiz zu uns kommt und blind ist, dann sollte er auch etwas davon haben. Daher muss die Sender-Geschichte wirklich ein absoluter Ausnahmefall bleiben. Es gab damals in dieser Gegend großen Aufruhr, was auch mit den baulichen Gegebenheiten zusammenhängt. Das war ein Kompromiss, dem meines Wissens auch die Blinden zustimmten. Das müsste aus meiner Sicht wirklich ein Ausnahmefall bleiben.