Inhalt:
.Wie kommen Kinder zu ihrem Recht?
In dieser Sendung geht es um Kinderrechte. Es geht um Kinder, die behinderten Eltern vom Jugendamt weggenommen werden - und die Gründe dafür. Es geht um Kinder, die Eltern mit einer psychischen Behinderung haben und die Frage, wie man ihnen eine Kindheit im Sinne der UN-Kinderresolution garantieren kann. Hier gibt es die Plattform "Verrückte Kindheit". Um diese Kinderrechte geht es auch dem Projekt Superhands, das für Kinder da ist, die sich für ihre Eltern mit Behinderungen einsetzen.
Diese Sendung können Sie hier kostenlos nachhören. Klicken Sie einfach hier!
Einleitungsmoderation
Seit 1990 gibt es die UN-Kinderrechtskonvention die klar die Rechte von Kindern regelt. So haben Kinder etwa das Recht auf Gesundheit, Bildung und Ausbildung, Freizeit und Erholung, das Recht, sich zu informieren und seine Meinungen auszutauschen, das Recht auf Unterstützung bei Behinderung oder auf eine gewaltfreie Erziehung – oder das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause.
Willkommen bei einer neuen Sendung von Freak-Radio aus dem ORF-RadioCafe sagt Ihnen Gerhard Wagner. Heute stellen wir uns die Frage: Wie kommen Kinder zu ihrem Recht? Dem Themenschwerpunkt Freak-Radios von Behinderung entsprechend, sehen wir uns an, wie Kinder, deren Eltern eine Behinderung haben, zu ihren Rechten kommen. Viele Punkte, die in der vorhin erwähnten UN-Konvention angesprochen worden sind, sind auch hier Thema: Etwa die Frage, wann es gerechtfertigt ist, dass Kinder behinderten Eltern entzogen und in eine Einrichtung gegeben werden. Oder die Frage, wie Kinder zu ihrer Erholung kommen, wenn sie Eltern mit Behinderung pflegen oder wenn die Eltern eine psychische Behinderung haben.
Sendungsteilnehmerinnen und Impulsfragen
Anneliese Gottwald - Projekt »Superhands« der Johanniter
Als im letzten Winter bekannt wurde, dass fast 43.000 Kinder und Jugendliche in Österreich Angehörige pflegen, war dies eine große Überraschung. Superhands unterstützt genau diese Zielgruppe, Frau Gottwald, seit wann gibt es Superhands und was ist das Hauptanliegen?
Renate König – Mitarbeiterin bei Assistenz24
Dass Menschen mit Behinderungen auch Kinder haben können, war sehr lange völlig undenkbar. Dass sie es sehr wohl können, beweisen viele Eltern. Dass es aber Fälle gibt, dass auch heute die Gefahr droht, dass Kinder weggenommen werden, dazu werden wir zwei Beispiele ansprechen. Frau Renate König, Sie unterstützen eine Mutter mit psychischer Behinderung. Wie kann man Eltern, die Kinder erziehen, stärken – und was ist im schlimmsten Fall zu befürchten?
Gerda Ressl vom Verein »Behindertenombudsmann«
Sie unterstützen seit Jahren Eltern, die eine Lernbehinderung haben. Das erste Kind wurde ihnen abgenommen, das zweite Kind ist derzeit bei den Eltern, hier wird genau geprüft, mittlerweile gibt es auch ein drittes Kind. Was ist die Situation und wo liegen die Schwierigkeiten?
Edwin Ladinser-HPE Österreich (Hilfe für Angehörige und Freunde psychisch Erkrankter) und Leiter der Plattform Verrückte Kindheit konnte wegen eines wichtigen Termins nicht kommen. Ihn habe ich per Telefon vor der Sendung interviewt.
Kurzfassung Inhalt
Im Verlauf dieser Sendung erfahren die Hörer, welche Möglichkeiten es gibt, Kinder, die Eltern mit psychischen Behinderungen haben, diese zu unterstützen und wie das Leben dieser Kinder in diesem Alltag aussieht. Die Plattform und die Broschüre "Verrückte Kindheit" bietet Hilfestellung für diese Zielgruppe und vor allem auch die Möglichkeit, sich selbst einzubringen und Erfahrungen auszutauschen.
Nicht nur psychische Behinderungen, auch viele anderen Behinderugen und chronische Krankheiten können Eltern haben und daher sind die Kinder gefordert, viele Aufgaben zu übernehmen - bis hin zur Pflege. Dieser Kinder, auf denen viel Druck lastet und die sich oft alleingelassen fühlen, nimmt sich das Projekt "Supehands" an. Annelise Gottwald berichtet, dass pflegende Kinder und Jugendliche erst seit sehr kurzer Zeit Interesse der Öffentlichkeit erfahren haben und dass es Unterstützung erst im Aufbau gibt.
Während Anfang August 2013 viele protestieren, dass ein Gerichtsurteil eine Familie auseinanderreißt, wurde einer anderen Familie mit Eltern, die Lernschwierigkeiten haben, der älteste Sohn vom Jugendamt auf Dauer und die Tochter vorübergehend entzogen. Mittlerweile ist sie wieder daheim. Wie diese Familie mit ihren Kindern umgeht, davon konnten sich in der Sendung alle Anwesenden überzeugen (Bilder). Gerda Ressl vom Verein Behindnertenombudsmann setzt sich wie Assistenz24 dafür ein, dass die Eltern jene kleine Hilfestellungen bekommen, die sie brauchen, damit die Kinder und die Eltern zusammenbleiben können. Beim ältesten Sohn ist dies leider nicht der Fall, er wurde entzogen und zunächst wenig gefördert. Erst durch Intervention von außen gab es auch hier Unterstützung. Auch eine Mutter, die eine psychische Behinderung hat und der es in Krisenzeiten nicht gelingt, die Hausarbeiten zu führen, hat Angst vor dem Jugendamt. Auch hier gibt es kleine Hilfestellungen, die sowohl die Mutter als auch die Kinder entlasten. Gerda Ressl erinnert daran, dass diese Unterstützung wesentlich billiger kommt als ein Heimplatz und für die Lebensqualität und Geborgenheit der ganzen Familie von Vorteil ist.
Links:
www.verrueckte-kindheit.at: Unter „Medien“ und „Broschüren“ findet man sehr lesenswerte Informationen.
Musik G. F. Händel