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Rubrik: Freak Aktuell
29. Oktober 2015

Wiederaufnahme: Die Wärme im November 29.10.2015

von Clara Siersch

Alex hat Elena in Bulgarien zurückgelassen um nach Amerika zu fliehen – in ein neues, freieres Leben. Jahrzehnte später treffen die beiden sich zufällig wieder in einem Restaurant in ihrer Heimatstadt. Alte Erinnerungen über ihre gemeinsame Zeit kommen hoch. Ihnen gegenübergestellt ist das junge Paar, das das Restaurant führt: Der Junge und das Mädchen stehen vor der Entscheidung Bulgarien zu verlassen oder zu bleiben.

Bild Theater Delphin: Liudmila Kulko plus Valentin Schuster bei den Proben. Ein Stück über zwei Paare und die Macht der Liebe.

Wiederaufnahmepremiere: 29.10.2015, 19.30h weitere Termine: 5. + 6. Nov. 2015, 19.30h

Wenn du sie dir nicht selbst machst, wirst du nirgends Hoffnung finden…

Vier Menschen. Vier verschiedene Lebenskonzepte. Allen gemeinsam ist die Suche nach Glück. Ein Arzt, der Karriere gemacht hat, für den das alles aber nur wenig bedeutet, wenn er alleine zurückbleibt. Eine alte Künstlerin, die sich damit abgefunden hat, dass das Leben etwas anders mit ihr vor hat, als sie geplant hatte. Ein unbeschwertes junges Mädchen, die noch Träume hat und sie zielstrebig zu verfolgen sucht. Und gleichzeitig ein Junge, der Angst hat, zu träumen.

Das Interview mit Gabriele Weber und Valentin Schuster hören Sie hier.

Ein aktuelles Stück über die Macht der Liebe. Ein Stück das aufzeigt, welche Kräfte in Menschen frei werden können, wenn sie lieben. Aber auch ein Stück, das auffordert, miteinander zu kommunizieren. Oft redet und lebt man haarscharf an einander vorbei, manchmal kreuzen sich die Wege unerwartet. Das kann schön sein, aber auch wehtun. Meistens gibt es keinen direkten Weg zum Anderen, man muss Hindernisse überwinden und sich auf emotionale Wagnisse einlassen.

Wiederaufnahmepremiere: 29. Oktober 2015, 19.30h
Lenautheater Stockerau, Sparkassaplatz 5, 2000 Stockerau

Weitere Vorstellungen: 5. und 6. November 2015, jeweils 19.30h
Gasthaus „Greil“, Ernstbrunnerstr. 2, 2003 Leizerdorf

Das bulgarische Drama

Das bulgarische Theater entwickelte sich bis 1944 in unterschiedliche, vielfältige Richtungen. Ab 1944 wird den bulgarischen Dramatikern ein sozialistischer Realismus, für den die Literatur der Sowjetunion bekannt war, aufgezwungen. Das Andersdenken wird in der Literatur politisch eliminiert.

Während der 70er und 80er Jahre entstanden die ersten Theaterstücke, die in Form von Fabeln die Entwicklungen des sozialistischen Systems thematisierten. Solche Theaterstücke hatten natürlich keinen Platz in der damaligen politischen Landschaft und wurden von den Bühnen verbannt. Doch ihre Autoren wurden zu Helden. Nach der politischen Wende erwartete das Publikum, dass die Autoren nun all diese vergessenen Texte zur Vorstellung brachten. In der Zwischenzeit entstand sehr viel Theater auf den Straßen, die so ersehnten Stücke, die sich der allegorischen Sprache der Fabeln bedienten, waren plötzlich nicht mehr attraktiv. Um diesen Zustand zu verändern, griffen die Regisseure oft zu abgeschmackten Mitteln, um die Aufmerksamkeit des Publikums wieder zu gewinnen.

Anfang der 90er erschienen Collagen, die Textfragmente mixten oder irgendwelche Texte veränderten. In dieser Zeit probierten sich die heutigen Namen der bulgarischen Autoren aus und Vielfalt kehrte in die bulgarische Dramatik zurück.


Regie, Produktionsleitung: Florian Jung
Schauspiel: Liudmila Kulko, Valentin Schuster, Michael Stark,
Georg Wagner, Julia Wagner, Gabriele Weber
Regieassistenz: Clara Siersch
Technik: tba
Graphik/Foto: Eva Seidl

Entstehung

Theater Delphin wurde 1998 durch eine Elterninitiative unter der Leitung von Gabriele Weber, selbst Mutter eines schwerstbehinderten Sohnes, gegründet. „Wenn ich Niko in die Arme nahm und mit ihm zur Musik tanzte, begannen seine Augen zu leuchten. Das war der Auslöser für mich, eine inklusive Theatergruppe zu gründen“, so Weber zum Start von Theater Delphin. Niko ist mittlerweile verstorben, doch die Idee, zu der er seine Mutter brachte, lebt in diesem starken Emotionstheater weiter und schenkte bereits vielen Menschen faszinierende Stunden und den Darstellern tolle Erfolgserlebnisse, die sie in ihrer persönlichen Entwicklung ein gutes Stück vorwärts brachten.

Weiterentwicklung

In den letzten Jahren wurde neben der differenzierten pädagogisch-künstlerischen Arbeit vermehrt der Schwerpunkt auf den künstlerischen Anspruch und die differenzierte Aussage der Produktionen gelegt. Weltblick, Sichtweisen und Ideen von Menschen, die oft ungesehen und unverstanden bleiben eröffnen uns ihre Schönheit, ihre Ideale und eine „andere“ Sicht auf die Welt. THEATER-DELPHIN ist ein Garant dafür, künstlerisch hochwertige Theaterproduktionen inklusive Menschen mit Behinderung zu realisieren, wenn diese mitunter jenseits der Ideale unserer Gesellschaft liegen.

Vision

Unsere Vision ist es, nachhaltig inklusive Kunstproduktionen zu etablieren. Aktuelle Entwicklungen in der Kulturpolitik berichten, dass soziokulturelle Projekte oft Vorreiter für gesellschaftliche Veränderungsprozesse sind, da Kunst nach Ausdrucks- und nicht nach Ausgrenzungsformen sucht. Kunst- und Kulturprojekte inklusive Menschen mit Behinderungen schaffen auf Grundlage des künstlerisch-kreativen Ausdrucks neue Möglichkeiten und machen so Inklusion wirkungsvoll zum Alltagsthema.


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