Inhalt:
.Wien ist DiversCity
Das Wiener Palais Ferstel hat eine bewegte Geschichte. Heuer feiert es seinen 150. Geburtstag. Einst Sitz der Österreichisch-Ungarischen Nationalbank, beheimatet es das historische Café Zentral. Am 27. Jänner 2010 war das Palais ein würdiger Ort für die erstmalige Verleihung des "DiversCitypreises".
Wien am 27. Jänner 2010. Im Palais Ferstel herrscht eine knappe halbe Stunde vor Beginn der „Diversity-Gala“ schon hektisches Treiben. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen, die Tische im Festsaal sind bereits feierlich gedeckt. Schon betreten die ersten Gäste erwartungsvoll das Gebäude, jene mit Behinderung werden am Eingang empfangen und per Lift in die Räumlichkeiten geleitet.
Feierliche Premiere
Rund 25% der Wiener EinzelunternehmerInnen haben einen Migrationshintergrund. Die Wiener Wirtschaftskammer hat ein eigenes Diversity Referat eingerichtet, das gezielt Projekte und Initiativen zum Thema Vielfalt gestaltet, so auch den Diversity Preis. Dabei zeichnet die Wiener Wirtschaftskammer Wiener Unternehmen für ihr vorbildliches Engagement in Sachen „Diversity“ aus.
Für die Premiere haben sich 21 Unternehmen beworben. Der Diverscitypreis ist der erste Preis seiner Art, der sämtliche Dimensionen von Vielfältigkeit: Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung und Behinderung berücksichtigt. Der Preis wird in den Kategorien Großunternehmen, Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sowie in der Sondersparte „Ethnische Ökonomien“ vergeben. Die Gewinner erhalten jeweils einen Scheck über 3.000 Euro.
Spannung vor der Verleihung
Die Preisträger sind noch streng geheim. Auch die Pressevertreter erfahren erst bei der Verleihung, wer die einzelnen Gewinner sind. Die Pressemappen werden ihnen erst nach der Gala überreicht.
Punkt halb acht betreten die Rounder Girls die Bühne und eröffnen die Gala. Neben ihnen steht ein junger Mann und übersetzt ihren Gesang in Gebärdensprache. Er dolmetscht die gesamte Veranstaltung. Durch den Abend führt Sängerin Sandra Pires. Vielfältig verlief auch ihr persönlicher Werdegang. In Osttimor geboren, in Portugal und Australien aufgewachsen, führte sie ihr berufliches Engagement nach Wien. KommR Brigitte Jank, ihres Zeichens Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, verliest die Namen der Gewinner. Diversity in der Wirtschaft bedeutet für sie: „Viele Vorteile, wenn man im Unternehmen professionell damit umgeht“.
Der DiversCity Preis geht an…
Der IT- und Beratungsdienstleister IBM gewinnt den Diverscity-Preis in der Kategorie „Großunternehmen“. In einem kurzen Einspieler zeigt IBM, wie Diversity im Unternehmen gelebt wird. So gehört Vielfalt auch durch die Gründung von Netzwerkgruppen eng zur Unternehmensphilosophie. Den Preis nehmen IBM Personalchef Johann Hainzel und sein Team sichtlich erfreut entgegen.
In der Kategorie „Klein- und Mittelunternehmen“ wird das Schulungs- und Beratungszentrum equalizent ausgezeichnet. „Diversity gehört zur gelebten Unternehmenskultur, die von der Geschäftsleitung über das mittlere Management bis zu den MitarbeiterInnen gekannt und getragen wird“ beschreibt Geschäftsführerin Mag. Monika Haider die Leitlinie von equalizent. Ihr Team bewegt sich in allen Vielfältigkeits-Dimensionen.
Last not but least vergeben Sandra Pires und Brigitte Jank einen Sonderpreisreis für die Kategorie „Ethnische Ökonomien“ an das Speditionsunternehmen Unitcargo. Das Unternehmen ist vor allem in Südosteuropa und in der Türkei tätig. Insgesamt ist die Firma in 40 Ländern und über 200 Branchen präsent. Der Einspieler zeigt das multi-kulturelle Team bei der Arbeit. Die Mitarbeiter verstehen sich gut, nur bei Fußballgroßereignissen unterstützen sie jeweils andere Mannschaften.
Auf ein Wiedersehen
Auch 2011 wird wieder der DiversCitypreis verliehen werden. Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank hofft durch diesen Preis auch im kommenden Jahr viele Unternehmen für Diversity zu motivieren und freut sich auf zahlreiche Einreichungen.
Beim anschließenden viergängigen Galadinner werden Kontakte geknüpft und gepflegt. Der Abend endet mit einer Überraschung. Während des Dinners bittet Moderatorin Sandra Pires „Unitcargo“-Geschäftsführer Mag. Davor Sertic auf die Bühne. Sein Unternehmen hat sich entschieden die gesamte Gewinnsumme den Erdbebenopfern von Haiti zu spenden.
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Projektes "Lebens- und Arbeitswelten" erschienen.