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.Wien und seine Bewohner mit Behinderung - ein nicht ganz spannungsfreies Verhältnis
Wie sehr sind behinderte Menschen mit ihrem Leben in Wien zufrieden? Was könnte verbessert werden? Welche Punkte liegen besonders im Argen? Darüber diskutieren in der Freak-Radio-Sendung vom 22. November 2009 Betroffene und Politiker. Die Fragen für Freak-Radio stellt Gerhard Wagner.
Diese Sendung steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Wer war zu Gast?
Mag. Dorothea Brozek (Bewohnerin mit Behinderung); Helga Neira-Zugasti (Mutter eines erwachsenen Sohnes mit Lernbehinderung); Silvia Rubik (für die SPÖ im Gemeinderat); Klaudia Smolik (für die Grünen im Gemeinderat); Karin Praniess-Kastner (für die ÖVP im Gemeinderat).
Kindergarten
Es gibt ein neues Bundesgesetz, das ein verpflichtendes Kindergartenjahr vorsieht. Ausgenommen sind Kinder mit Behinderungen. Wie ist die Situation in Wien? Dei drei geladenen Politikerinnen sprechen sich dagegen aus, dass Kinder mit Behinderung vom Kindergartenbetrieb ausgeschlossen werden. Trotzdem wird vor allem von der Opposition und von Betroffenen festgestellt, dass Menschen mit Behinderung immer wieder in eine Bittstellerposition gedrängt werden.
Pflegegeld-Ergänzungsleistung
Seit 2008 gibt ein Modell für Menschen mit Behinderung, die persönliche Assistenz oder eine andere individuelle Unterstützung brauchen. Betroffene sind prinzipiell mit diesem Modell zufrieden, denn grundsätzlich spiegelt die individuelle Betreuung den Paradigmenwechsel in der Behindertenpolitik der Stadt wider. Allerdings will die Verwaltung diesen Paradigmenwechsel „nur ein bisserl“.
Laut Silvia Rubik wird dieses Modell derzeit von 150 Menschen in Wien in Anspruch genommen. Von Seiten der Betroffenen und der Opposition wird eingewandt, dass weite Zielgruppen, z.B. Menschen mit Sachwalter, von diesem Modell ausgeschlossen werden – ebenso blinde Menschen und Menschen mit Lernbehinderung.
Ausblick
Schließlich werden in der Sendung individuelle Wohnmodelle angesprochen und über das neue Chancengleichheitsgesetz diskutiert, in dessen Begutachtung Menschen mit Behinderung zunächst nicht eingebunden waren.