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Rubrik: Lesen statt Hören
09. März 2004

Wo bleiben eigentlich die Männer in den Sozialberufen?

von Katharina Zabransky

Katharina Zabransky (Moderatorin): Ich würde gerne den Herrn Schönhofer bitten: Hören Sie mich? Sie arbeiten als Arbeitsassistent. Ich denke, Sie haben auch Männer als Kollegen. Es gibt Situationen, wo Männer besonders gefragt sind.

Josef Schönhofer: Ich denke, für mich ist es immer ein bisschen enttäuschend, dass sich bei den Bewerbungen prozentuell sehr viel weniger Männer bewerben als Frauen. Also 70% bewerben sich Frauen und 30% Männer. Gerade in unserer Arbeit, ich denke es ist eine harte Arbeit. Der Herr Schneider hat das ja schon angesprochen, ich denke, dass die Gesellschaft manche Vorurteile hat, wo der Mann dann nicht so angesehen ist wie in einem anderen Job? das ist männlicher.

Speziell bei Jugendlichen merkt man das sehr. Die Aufstiegschancen sind vielleicht nicht so groß, denke ich mal oder so sehen es die Männer. Die Entlohnung, denke ich ist auch nicht so (gut). Gestern war der europäische Tag der Frauen und da hat man ja gehört, dass die Frauen 40% unter dem Niveau der Männer liegen, vom Lohnniveau und ich denke, im Sozialbereich ist das noch eklatanter. Frauen, denke ich, sind - so sehe ich das persönlich - psychisch belastbarer, sensibler, flexibler, speziell auch bei den Arbeitszeiten. Das ist auch eine regionale Sache. Ich komme vom ländlichen Bereich.

Gerade im Behindertenbereich, wo - bei uns sagt man - Radldienst ist, das heißt Wochenenddienst, Nachtdienst, sind die Frauen bereiter auf dieses einzugehen. Warum das so ist, ich kann es nicht genau sagen. Ich denke sehr wohl in meinem Projekt - es gibt ein Sprichwort - stellen die Frauen sehr wohl ihren Mann.

Katharina Zabransky (Moderatorin): Könnten Sie sozusagen ein Beispiel aus dem Alltag bringen. Von ihren Klienten her gesehen oder von ihren, von den Leuten, die mit einem Arbeitsassistenten arbeiten, die auf ihn angewiesen sind. - Wer braucht da speziell Männer oder wofür sind Männer speziell gut?

Josef Schönhofer: Ich denke, das ist sehr unterschiedlich, sehr individuell. Ich merke aber sehr oft, dass Kundinnen, Frauen öfters Männer verlangen und bei den männlichen Kunden ist eher selten die Nachfrage nach Arbeitsassistentinnen - kann ich nur aus den Erfahrungen weitergeben, denk ich mal.

Katharina Zabransky (Moderatorin): Dann sag ich mal danke für das kurze Beispiel und würd mal die Frau Heidrun Aigner fragen, Sie haben in ihrer Arbeit die Entstehungsgeschichte der sozialen Arbeit behandelt, oder der Behindertenarbeit - können Sie kurz erklären, wie es da ist mit den Männer- und Frauenverhältnissen und warum das so ist.


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