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Rubrik: Lesen statt Hören
09. März 2004

Wo bleiben eigentlich die Männer in den Sozialberufen?

von Katharina Zabransky

Katharina Zabransky (Moderatorin): Ich würde jetzt dann die Frau Aigner fragen: Sie haben eine Studie gemacht über Einrichtungen in Wien, wo auch die Aufteilung untersucht wurde von Männern und Frauen und in welchen sozusagen Etagen die Aufteilungen jetzt verschieden sind. Können Sie das genauer beschreiben bitte.

Heidrun Aigner: Ich möchte noch mal Ihr Konzept sprengen, Frau Zabransky und wieder einmal auf meinen Vorredner eingehen und möchte dazu nur sagen, dass ich dem Herrn Schönhofer vehement widerspreche, wenn er sagt, dass Arbeit mit behinderten Menschen oder soziale Arbeit kein Beruf ist, sondern eine Berufung, denn ich denke, es ist ein Beruf, es gibt gute Ausbildungen und es ist wichtig, Leute gut zu qualifizieren und gute Rahmenbedingungen bereit zu stellen und wenn es diese guten Rahmenbedingungen gibt, dann ist es auch möglich, soziale Arbeit als Beruf, unter Umständen lebenslang, bis zur Pensionierung, auszuüben. - Und nicht sich berufen zu fühlen und dafür nach drei Jahren ausgebrannt zu sein und den Job wechseln zu müssen.

Ja, zu der Erhebung: Es ging um die Verteilung, die Repräsentanz von Frauen und Männern in MA12-finanzierten Vereinen, das heißt in Wiener Vereinen, die von der Magistratsabteilung 12 eben getragen werden finanziell.

Katharina Zabransky (Moderatorin): Können Sie kurz sagen, was für Vereine sind das? Das sind Vereine, die betreute Wohneinrichtungen anbieten?

Heidrun Aigner: Ja, das sind ...

Katharina Zabransky (Moderatorin): Und Beschäftigungstherapien?

Heidrun Aigner: Genau, da geht es nicht um Vereine oder Organisationen aus dem Integrationsbereich, sondern um diese klassischen Institutionen wie eben Lebenshilfe, ÖHTB, Jugend am Werk? und ich habe die Aufteilung von Frauen und Männern auf verschiedenen Ebenen erhoben und zwar auf der Ebene der direkten Arbeit mit behinderten Menschen entweder in Wohngemeinschaften oder in Werkstätten. Dann auf der Leitungsebene, also Leiterinnen von Wohngemeinschaften und Werkstätten, auf der Geschäftsführungsebene und auf der Vorstandsebene.Und die Ergebnisse waren jetzt nicht all zu überraschend, aber, also, wie man sich es so vorstellt:

An der Basis sind bei weitem mehr Frauen als Männer tätig. Lusigerweise,-mich hat es überrascht, dass in der Ebene der Leiterinnen von Wohngemeinschaften, da ist das Verhältnis ziemlich ausgeglichen.-Wobei im Bereich der Werkstätten und Beschäftigungstherapien sind dann wieder viel mehr Männer im Leitungsbereich und ich denk, dass hängt auch damit zusammen, dass der Bereich der Werkstätten mehr so der öffentliche Bereich ist.


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