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Woher kommt der Name von "Freak"-Radio?
Als Anfang März 1997 der ORF die Mittelwelle im Rahmen des kulturellen Auftrags für wichtige Gruppen öffnete, stellte sich für die Gruppe der Journalisten mit Behinderungen die Frage nach einem passenden Namen.
An den Begriff Freak-Radio haben sich mittlerweile alle gewöhnt. Doch was steckt hinter diesem Namen? Welchen Hintergrund haben die "Freaks"?
Zunächst ist ein "Freak" jemand, der nicht in normale Rollenschemen passt. Freaks sind außergewöhnlich und sie können sich auch außergewöhnlich für eine Sache begeistern, zum Beispiel Radio-Freaks. Die Aussteiger von 1968 hatten das Wort "Freak" zu einem Modewort gemacht.
Zur gleichen Zeit befasste sich auch die so genannte "Krüppel-Bewegung" mit diesem Begriff: Die Emanzipationsbewegung vieler behinderter Unzufriedener nannte sich ganz bewusst so: "Denn wenn uns die Gesellschaft wie Krüppel behandelt, dann wollen wir uns auch so nennen." Freak ist das englische Pendant zu "Krüppel".
Doch die Ausschlag gebende Grundlage für den Namen von Freak-Radio war das Buch "Freak-Geschichten" der 2008 verstorbenen Schweizer Autorin im Rollstuhl Ursula Eggli.
Ihr Freakland ist vollkommen flach, ideal und barrierefrei. Seine Bewohnerinnen und Bewohner leben im Rollstuhl, haben fehlende Glieder, haben eine Lernbehinderung, sind schwul, sie sind zu dünn oder zu dick - alles ist außergewöhnlich. Die Türen sind ideal breit für Rolli-Benutzer, aber für viele von uns wären sie viel zu tief. Nichts für Normale. Denn »NORMAL« ist in Freakland das schlimmste Schimpfwort…
So wie das Buch von Ursula Eggli mit schrulligen Geschichten das Thema "Aussenseiter" näher bringen kann, so sollte auch Freak-Radio mit den Mitteln des Journalismus und mit viel Engagement (da unbezahlt) die "Außenseiter" in die Gesellschaft zurück holen und zeigen, dass ein ganz normales Leben mit Qualität mit Behinderung möglich ist.
Und in den vielen Jahren seit 1997 haben sich die Redaktionen von Freak-Radio und mittlerweile auch von Freak-Online zu Barrierefrei-Freaks oder zu Innovations-Freaks, zu Technologie- und Netzwerk-Freaks entwickelt. Vor allem aber zu Journalismus-Freaks, die vielen einen sensiblen Umgang mit behinderten Menschen voraus haben. In diesem Sinn ist das vielschichtige Wort "Freak" Programm.