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Rubrik: Leichter Lesen
31. Dezember 2000

Der Freak-Jahresrückblick 2000

von Franz Hoffmann und Gerhard Wagner

VDas Jahr 2000 hat mit besonders schönen Feuerwerken begonnen. Zunächst wurde befürchtet, dass viele Computer nicht funktionieren, aber das war dann doch kein Problem.

Neue Regierung

Ende Jänner gab es dann in Wien ein außergewöhnlich donnerndes Wintergewitter. Zum selben Zeitpunkt zerbricht die langdauernde Regierung von ÖVP und SPÖ. Schon am 29. Februar tritt als erster von der neuen Regierung der Justizminister Krüger wieder zurück. In Wien werden neue Kinos eröffnet - Kornelia Götzinger schaut sich diese Kinos an und berichtet in Freak-Radio, was behinderte Besucher dazu sagen.

Während im April die FPÖ ihre ersten Wahlen verliert, feiert Freak-Radio im ORF-KulturCafe seinen dritten Geburtstag und gibt den Sendungen eine neue Anfangsmusik.

Selbstbestimmtes Leben

Auch das Jahr 2000 hat gezeigt, berichtet Gerda Ressl von Freak-Radio, dass "Selbstbestimmt-Leben" in Österreich immer mehr gefragt ist. In den Sendungen von Freak-Radio kommt dies zum Ausdruck. Gerda Ressl meint, dass die Sendungen 2000 noch bessere und interessantere Informationen gebracht haben: »Es tut mir wahnsinnig leid, dass Freak-Radio auf der Mittelwelle nur wenig gehört wird.«
Im Mai beschäftigt der Fall des Arztes Gross die Zeitungen. Er wird beschuldigt, im zweiten Weltkrieg vor mehr als 50 Jahren Kinder gequält und ermordet zu haben. Aber das Gericht verurteilt ihn nicht, weil er zu alt und krank ist.
Freak-Radio auf Mittelwelle 1476 bietet in diesem heißen Mai ein Hör-Bild über ein Haus für blinde Menschen, gestaltet von Walter Lindner und Franz Kirnbauer.

Franz Kirnbauer sagt über Freak-Radio: »Ich kann über mein erstes ganzes Jahr bei Freak-Radio kurz sagen, dass es mir Spaß gemacht hat, mitzuarbeiten. Weil es viel mit Tontechnik zu tun hat, ist das gerade für blinde Menschen eine tolle Sache! Mich interessiert das Radiomachen sehr. So kann man zeigen, dass man als blinder Mensch sehr wohl in der Lage ist, Sendungen zu gestalten. Es ist aber sehr schade, dass man aufgrund der ungünstigen Sendezeit nicht feststellen kann, wer die Sendungen hört.«

Freak-Radio erstmals im Mittagsjournal

Im Juli erhitzt sich Österreich nicht mehr über das heiße Wetter, denn da regnet es, wohl aber über einen Tortenwerfer, dessen Opfer mit creme-verschmierten Gesicht der Wiener FPÖ-Chef Kabas geworden ist.
Im August sollen Langzeitarbeitslose zwangsweise behinderte Menschen unterstützen. Die behinderten Menschen fürchten aber, dass sie Opfer der Regierung werden: Vor allem dann, wenn schlecht ausgebildete Langzeitarbeitslose Unterstützungs- und Pflegedienste leisten müssen, obwohl sie das gar nicht wollen.

In einer einzigartigen Sendung von Freak-Radio beruhigte der Sozialsprecher der ÖVP: Daran ist nicht gedacht. Auch im ORF-Mittagsjournal wird nun ein Teil dieser Sendung übernommen.

Gleichstellungsgesetz

Passend zur Jahreszeit beschäftigt sich Freak-Radio mit Sommersport und mit der Frage, wie günstig ein Behinderten-Gleichstellungs-Gesetz für behinderte Menschen sein könnte. Katharina Zabransky, Chefredakteurin von Freak-Radio: »Das ist etwas ganz Wichtiges, ein Gleichstellungsgesetz muss her! Was meine Behinderung betrifft, habe ich festgestellt, wie schwierig es oft ist: Man hat das Gefühl, dass am Papier alles existiert, aber in der Realität schaut es ganz anders aus.
Für Freak-Radio habe ich heuer eine tolle Sendung zusammengebracht, nämlich über Fahrtendienst. Ich habe große Hoffnung, dass dies nach dem Konkurs der Firma Haas etwas verbessern kann!«

Anfang Oktober wurden die österreichischen Fernsehzuseher von den halbtägigen Sendungen über die Olympischen Sommerspiele durch deren Ende erlöst. Von den Paralympics der behinderten Sportler sah man an einem äußerst ungünstigen Sendeplatz am Allerheiligentag eine dreiviertelstündige Zusammenfassung. Dabei haben unsere Rollstuhl fahrenden, amputierten und sehgeschädigten Athleten 15 Medaillien mitgebracht! Am »Internationalen Tag des Weißen Stockes« (=Tag für blinde Menschen) hat sich Freak-Radio mit Blindenampeln und deren "Lärm" beschäftigt.

Im November liegt Österreich im Taxi-Orange-Fieber. Für Freak-Radio gestaltet Rolph Thiel eine viel beachtete Sendung über Heilung und Hubert Wallner berichtet über eine neue Krankheit (Lungenhochdruck).

Freak-Radio im Internet

Bernhard Hruska fasst das Jahr zusammen: »Wenn ich jetzt an das Projekt denke, dass Freak-Radio in der Zwischenzeit auch im Internet gehört werden kann, ist das sehr wichtig! Denn im Internet kann man Freak-Radio überall empfangen.
Leute, die in Tirol sind, im Grazer Becken, die kaum einen Empfang auf Mittelwelle haben, die können jetzt die Sendungen dann hören, wenn sie Zeit dafür haben. Das Radioprojekt hat sich sehr gut entwickelt. Ich denke mir, es ist ein Anfang, der sich vielleicht in den nächsten Jahren weiter entwickeln kann.

Sendungsverantwortlich: Walter Lindner und Gerhard Wagner


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