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Im Mittelpunkt von Freak-Radio stehen die Erfahrungen, Lebensgeschichten, Alltagserfahrungen und Anliegen behinderter Menschen.
So soll gezeigt werden, dass es für Menschen mit Behinderung möglich ist, ein selbstbestimmtes Leben mit Qualität zu führen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Freak-Radio ist eine Gruppe von behinderten und nicht behinderten Journalistinnen und Journalisten, die im ORF-Mittelwellenprogramm ein neues, zeitgemäßes Bild von behinderten Menschen transportieren wollen. Wichtig ist für das Team vor allem die Sicht der Betroffenen - nicht erst im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung, sondern bereits seit 1997! Wenn Menschen mit Behinderung in die Berichte nicht einbezogen werden, dann führt das dazu, dass die Betroffenen nur sehr selten zu Wort kommen, obwohl an-dererseits in anderen Bereichen selbstverständlich Betroffene als "Experten" herangezogen werden (z.B. Lehrer, Schüler oder Eltern in Berichten über Schule...). Leicht entstehen dann Bilder von armen hilflosen "Behinderten", "die an etwas leiden", oder sie werden kumpelhaft geduzt oder mit dem Vornamen angesprochen. Dass Menschen mit Behinderung sehr wohl selbstbewusst sind und ein Leben mit Qualität führen können, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kommt oft zu kurz.
Freak-Radio ist anders: Von Anfang an ist es das Ziel, behinderte und nicht behinderte Menschen einander näherbringen. Es gibt keine Sendung, in der die Betroffenen nicht zu Wort kommen. Die Themen sind teilweise aus einem auergewöhnlichem Blickwinkel gewählt: Etwa Flirten mit unterschiedlichen Behinderungen oder auch Tanz, Sport und Freizeit mit den unterschiedlichsten Behinderungen oder die Tatsache, dass blinde Menschen theoretisch (und auch praktisch!) Auto fahren können.
Freak-Radio bezieht auch Leute ein, die sonst keine Chance haben, zu Wort zu kommen, weil das angeblich "nicht geht". Und doch machen alle interessante Sendungen, auf die es positive Rückmeldungen gibt. Selbst Interessierte mit Sprachbehinderung kommen zu Wort. Und auch Menschen mit Lernschwierigkeiten, die oft als "geistig behindert" abgetan worden sind, zeigen bei Freak-Radio mit guten Argumenten, dass sie etwas leisten können und dass sie dabei ernst genommen werden wollen. Und sie werden ernst genommen.
Die Radiosendungen werden ohne Subventionen erstellt. Alle Mitglieder der Redaktion von Freak-Radio erstellen ihre Sendung unbezahlt, nehmen meist mit eigenen Geräten auf, erledigen den Grobschnitt auf Minidisk, erarbeiten ein schriftliches Manuskript und stellen die Sendung dann meist in einem barrierefreien ORF-Studio fertig.
Die Sendungen werden teils auf selbst finanzierten Geräten aufgenommen, seit Februar 2002 durch eine einmalige Unterstützung des Bundesssozialamts Wien auch mit neuen Geräten, die speziell mit der Bewegungsbehinderung oder Sehbehinderung abgestimmt sind. Seit Sommer 2006 hat der ORF der Redaktion ein barrierefreies Studio zur Verfügung gestellt, in dem einerseits ein Gerät mit der Software des ORF und Zugang ins interne System und andererseits die vom Bundessozialamt geförderten Geräte zur Verfügung stehen.
Freak-Radio ist Teil des ORF-Mittelwellenprogramms "Radio1476"
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