Freak-Radio: Inklusion on air

Gegründet wurde Freak Radio 1997, mit dem Ziel, das verzerrte Bild von Menschen mit Behinderungen in den Medien zwischen Hero und Hascherl zurechtzurücken und eine diskriminierungsfreie Berichterstattung zu etablieren. Von Beginn an arbeitet Freak-Radio nach dem Grundsatz „Nothing about us without us“. Folglich ist in beinahe jeder Sendung jemand zu Gast, der selbst mit einer Behinderung lebt. Es geht darum zu zeigen, wie ein selbstbestimmtes Leben mit Behinderung möglich ist“, beschreibt Chefredakteur Christoph Dirnbacher das Leitbild der Redaktion. Freak-Radio sendet via Webradio „Ö1 Campus“, früher Radio 1476. Seit 2006 ist die inklusive Radioredaktion im Wiener Funkhaus beheimatet. Zweimal wöchentlich (Dienstag und Sonntag; 20:30-21:00) gestaltet das Team Sendungen über die Lebens- und Arbeitswelt von Menschen mit Behinderung.

Aus dem Leben sprechen

Freak-Radio ist so vielfältig, wie das derzeit zehnköpfige Team: Von Behindertenpolitik, über Arbeitsmarkt bis hin zu Fallschirmspringen und Sexualität mit Behinderung. Ein blinder Extrembergsteiger, eine Moderatorin im Rollstuhl oder ein blinder britischer Regisseur: all das kann man bei Freak-Radio erleben. Der Begriff „Behinderung“ ist keineswegs auf körperliche Einschränkungen reduziert. Oft gestaltet Freak-Radio Sendungen zu Themen wie Depression, Burn-Out oder Suchterkrankungen. Zu jeder Radiosendung gibt es begleitende Online-Artikel und Bilder. Freak-Radio ist auf YouTube und Facebook vertreten und mehr als ein Internet-Radio. Radiobegeisterte können jeden ersten Mittwoch im Monat im ORF RadioCafé in der Argentinierstraße 30a an Sendungsaufzeichnungen teilnehmen. Jeweils um 14:00 und 15:00 werden halbstündige Diskussionen aufgezeichnet, die zeitversetzt gesendet werden.

Die Redaktion

Das Redaktionsteam setzt sich aus Menschen mit und ohne Behinderungen, Radio-Profis und Nachwuchsredakteuren zusammen. Die Studiotechnik und die Räumlichkeiten werden vom ORF zur Verfügung gestellt, die RedakteuriInen von Freak-Radio arbeiten jedoch bis heute ehrenamtlich. Um den Weiterbestand von Freak-Radio zu gewährleisten, braucht es ein klares Bekenntnis des ORF zur weiteren kostenlosen Nutzung der Studiotechnik und Räumlichkeiten.